Holocaust-Überlebender und Nobelpreisträger Elie Wiesel ist tot
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Der Holocaust-Überlebende und Friedensnobelpreisträger Elie Wiesel ist tot. Er sei im Alter von 87 Jahren in den USA gestorben, berichteten israelische Medien und die Holocaust-Gedenkstätte Yad Vashem am Samstagabend. Der 1928 geborene Wiesel hat zahlreiche Werke über seine Zeit in Nazi-Konzentrationslagern geschrieben und 1986 den Friedensnobelpreis bekommen. Wiesel lebte in den USA.
Wiesel erlebte im NS-Konzentrationslager Buchenwald den Tod seines Vaters und die Befreiung des Lagers im April 1945. Im Juni 2009 begleitete Wiesel US-Präsident Barack Obama zu einem Besuch in Buchenwald.
«Lehrer der Menschheit»
Das Internationale Auschwitz-Komitee reagierte bestürzt auf den Tod von Elie Wiesel und würdigte den Auschwitz-Überlebenden als «Lehrer der Menschheit». «Elie Wiesel war kein Weg zu weit und kein Anlass zu gering, Menschen über die Schrecken und Verbrechen von Auschwitz zu informieren», sagte Christoph Heubner, der Vize-Exekutivpräsident der Überlebendenorganisation, am Samstag in Oswiecim (Auschwitz).
Wiesel sei die Stimme der in Auschwitz von den Nationalsozialisten ermordeten jüdischen Frauen, Kinder und Männer gewesen, «die immer wieder die Vergesslichkeit, den Antisemitismus und den Hass übertönte.» Er werde gerade in «diesen Tagen des Hasses und des Fundamentalismus schmerzlich vermisst» werden, sagte Heubner. (sda/reu/dpa/afp)
