Auf den Philippinen werden am Montag zur Hälfte der Amtszeit von Präsident Rodrigo Duterte mehr als 250 Sitze im Parlament neu vergeben. Nach den Umfragen kann das Lager des international umstrittenen Staatschefs mit einem guten Ergebnis rechnen.
Trotz massiver Kritik aus dem Ausland an seinem harten Kurs gegen tatsächlich oder vermeintliche Drogenkriminelle sind die meisten Philippiner mit Duterte zufrieden. Der Präsident selbst steht nicht zur Wahl. Die Amtszeit des 74-Jährigen dauert noch bis 2022.
In dem südostasiatischen Staat aus mehr 7500 Inseln sind am Montag mehr als 61 Millionen Menschen wahlberechtigt. Sie entscheiden über mehr als 240 Sitze im Repräsentantenhaus und die Hälfte der 24 Sitze im Senat, dem Oberhaus des Parlaments. Zudem werden mehr als 20'000 Provinz- und Gemeinderäte gewählt. Den Umfragen zufolge liegt das Duterte-Lager insgesamt vorn. Der Präsident war in den vergangenen Wochen oft im Wahlkampf unterwegs.
Für den Senat kandidieren auch mehrere Duterte-Vertraute wie sein ehemaliger Berater Christopher Go und der frühere Polizeichef Ronald Dela Rosa. Der Ex-Polizist hatte sich im sogenannten «Krieg gegen Drogen» einen Namen gemacht. Seit Dutertes Amtsantritt 2016 gab es dabei nach offiziellen Zahlen mehr als 5000 Tote, vor allem in Armenvierteln. Menschenrechtler vermuten, dass es in Wahrheit bereits mehr als doppelt so viele sind.
International wird das harte Vorgehen von Polizei und Armee heftig kritisiert. In der jüngsten Umfrage auf den Philippinen äusserte sich jedoch 79 Prozent zufrieden über ihren Präsidenten. Nur 13 Prozent waren unzufrieden. Acht Prozent gaben an, keine klare Meinung zu haben. Auf den Philippinen spielt die Persönlichkeit der Kandidaten eine grosse Rolle. Viele haben sich klar für oder gegen Duterte positioniert.
Die grösste Oppositionspartei, die Liberalen, tat sich im Wahlkampf schwer. Für den Senat haben sie nur acht Kandidaten aufgestellt. Lediglich zwei haben Chancen, tatsächlich einen Sitz zu gewinnen. Insgesamt haben die Philippinen - das einzige Land der Region, in dem Christen in der Mehrheit sind - mehr als 107 Millionen Bewohner. (aeg/sda/dpa)