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Armenien und Aserbaidschan melden neue Gefechte

Armenien und Aserbaidschan melden neue Gefechte – wenige Tage vor Friedensgesprächen

07.11.2022, 15:55
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Ein Artikel von
t-online

Wenige Tage vor geplanten Friedensgesprächen zwischen Armenien und Aserbaidschan in Washington haben sich beide Seiten neue Provokationen an der Grenze vorgeworfen. Aserbaidschanische Einheiten hätten in der Nacht das Feuer auf den östlichen Teil der Grenze eröffnet, teilte das armenische Verteidigungsministerium am Montag mit. Es habe keine Opfer gegeben. Das aserbaidschanische Verteidigungsministerium sprach von Angriffen mit Kleinwaffen der armenischen Einheiten. Auch Baku machte keine Opfer geltend.

An ethnic Armenian soldier looks at flock of sheep driven away from the front line outside Berdzor, the separatist region of Nagorno-Karabakh, Sunday, Nov. 1, 2020. Fighting over the separatist territ ...
Ein armenischer Soldat in Bergkarabach.Bild: keystone

Die Aussenminister von Armenien, Ararat Mirsojan, und Aserbaidschan, Jeyhun Bayramov, sollen am Sonntag mit US-Verteidigungsminister Antony Blinken zusammentreffen.

Neue Dimension in jahrealtem Konflikt

Aserbaidschan hatte am 13. September in sein Nachbarland angegriffen. In den vergangenen Jahren war es immer wieder zu kriegerischen Auseinandersetzungen zwischen beiden Staaten gekommen, im Zentrum stand dabei Bergkarabach. 1990 sagte sich diese Region, die mehrheitlich von Armeniern bewohnt wird, von Aserbaidschan los. Nach einem Krieg mit Aserbaidschan verlor Armenien 2020 die Kontrolle über einen Grossteil des Gebiets.

Im September hatten die Kämpfte allerdings nicht in Bergkarabach stattgefunden, Aserbaidschan griff erstmals das armenische Staatsgebiet an. Beobachter sprachen deswegen von einer neuen Dimension. Bei den Kämpfen im September wurden 286 Menschen getötet. Sie konnten nur unter grossem Druck der Vereinten Nationen, der EU und anderer Akteure gestoppt werden.

Um diese Region geht es:

Diplomaten gehen davon aus, dass Aserbaidschans autoritäre Führung ausnutzte, dass Russland mit dem Krieg gegen die Ukraine beschäftigt ist. Nach dem Bergkarabach-Krieg 2020 leitet Russland eine Friedensmission in der Region . Derzeit gilt eine Waffenruhe, die allerdings brüchig zu sein scheint.

Auch Russland versucht, zu verhandeln

Neben den USA versucht derzeit auch Russland in dem Konflikt zu verhandeln. Ein Spitzentreffen vergangene Woche brachte allerdings kaum Fortschritte zu einer Lösung. Der russische Präsident Wladimir Putin hatte am 31. Oktober den armenischen Ministerpräsidenten Nikol Paschinjan und den aserbaidschanischen Staatschef Ilham Aliyev. Ein Friedensvertrag zwischen Armenien und Aserbaidschan sei nötig, erklärten die drei Spitzenpolitiker. Die russische Regierung sei bereit, den Weg dorthin zu unterstützen.

epa10277597 Russian President Vladimir Putin (R) shakes hands with Azerbaijani President Ilham Aliyev (L) after the Russia-Azerbaijan-Armenia trilateral talks in the Black sea resort of Sochi, Russia, ...
Der aserbaidschanischen Staatschef Ilham Aliyev schüttelt Wladimir Putin die Hand. Bild: keystone

Es gab aber keine konkreten Vorschläge, wie eine Friedenslösung für die beiden Staaten und für die Armenier im aserbaidschanischen Gebiet Bergkarabach aussehen könnte. Bergkarabach wurde in dem Papier gar nicht erwähnt. In einer gemeinsamen Erklärung wurde allerdings vereinbart, auf Drohungen und Gewalt bei der Lösung von Konflikten zu verzichten. Beide Staaten akzeptierten die staatliche Souveränität und die Grenzen des jeweils anderen Landes, hiess es darin.

Russland ist im Südkaukasus traditionell die Schutzmacht Armeniens, überwachte aber für beide Seiten auch die Waffenstillstandsvereinbarungen von 2020. Aserbaidschan wird von der Türkei unterstützt. ((dpa,AFP,cck ))

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