International
Belgien

Streik legt in Belgien auch Flug- und Zugverkehr lahm

Die streiken, die Belgier: Zug- und Flugverkehr lahmgelegt

23.11.2025, 15:1323.11.2025, 15:24

Zug- und Flugausfälle, Schulen dicht, Müllabfuhr kommt nicht: Streiks an drei Tagen dürften ab Montag in Belgien den Verkehr und öffentlichen Raum erheblich beeinträchtigen. Die belgischen Gewerkschaften sagen damit der Mitte-Rechts-Koalitionsregierung den Kampf gegen ihre angekündigten Sparmassnahmen an.

Die belgische Staatsbahn SNCB hat ihren Fahrplan bereits ab Sonntagabend reduziert. Am Montag soll voraussichtlich nur jeder zweite Zug verkehren, hiess es. Besonders stark betroffen bis Mittwoch werden laut der Nachrichtenagentur Belga die Züge im geschäftigen Berufsverkehr sein.

Am Dienstag sollen auch die Beschäftigten des öffentlichen Dienstes in Streik treten – also die Angestellten in Schulen, Kindertagesstätten, Post, Müllabfuhr, Gesundheitswesen und öffentlichem Nahverkehr.

Ihren Höhepunkt dürften die Beeinträchtigungen am Mittwoch erreichen: Dann wollen sich auch Gewerkschaften im privaten Sektor dem Streik anschliessen. Auch an den beiden grössten Flughäfen Belgiens in Brüssel und Charleroi sollen am Mittwoch keine Flüge starten, wie die Flughäfen mitteilten. Auf ankommende Flüge sollten sich demnach die Streiks des Sicherheits- und Bodenpersonals voraussichtlich ebenfalls auswirken.

Die belgische Regierung hat weitreichende Sparmassnahmen angekündigt, um 10 Milliarden Euro bis 2030 einzusparen. Belgien, eines der am höchsten verschuldeten EU-Länder, muss massiv sparen, um die Schulden- und Defizitregeln der Europäischen Union zu erfüllen.

Gleichzeitig ist Belgien im Rahmen der Nato-Pläne verpflichtet, seine Verteidigungsausgaben drastisch zu erhöhen. Im Oktober demonstrierten bereits rund 100'000 Menschen in Brüssel gegen geplante Sparmassnahmen. (sda/dpa)

DANKE FÜR DIE ♥
Würdest du gerne watson und unseren Journalismus unterstützen? Mehr erfahren
(Du wirst umgeleitet, um die Zahlung abzuschliessen.)
5 CHF
15 CHF
25 CHF
Anderer
Oder unterstütze uns per Banküberweisung.
Das könnte dich auch noch interessieren:
Du hast uns was zu sagen?
Hast du einen relevanten Input oder hast du einen Fehler entdeckt? Du kannst uns dein Anliegen gerne via Formular übermitteln.
2 Kommentare
Dein Kommentar
YouTube Link
0 / 600
Hier gehts zu den Kommentarregeln.
2
Nach dem Feuer versuchen Diplomaten im Endspurt noch Abkommen zu erzielen
Die Klimakonferenz COP 30 im brasilianischen Belém ging in der Nacht auf Samstag theoretisch zu Ende. Bis nach Mitternacht lag aber noch keine Einigung vor, Verhandlungen könnten am Wochenende weiterlaufen. Es war eine sehr atypische COP – im Schlechten wie im Guten.
«Unfortunately, I am here», also, «leider bin ich hier», sagte Bundesrat Albert Rösti am Donnerstagabend an der Einweihung einer Ausstellung zum schweizerisch-brasilianischen Kulturerbe in einem Museum in der Altstadt von Belém. Gemeint war natürlich nicht, dass ihm die Kunstausstellung nicht gefiel. Sondern dass er zu dieser Zeit eigentlich an einem anderen Ort hätte sein sollen: An den Verhandlungstischen der COP 30, der UNO-Klimakonferenz in Brasilien, die nach Plan gestern Freitag zu Ende gehen sollte.
Zur Story