Cyberangriff auf Check-in am Flughafen Brüssel: Swiss nicht betroffen
Der Flughafen Brüssel kämpft mit den Folgen eines Cyberangriffs. Angegriffen worden sei am Freitagabend der Dienstleister für die Check-in- und Boarding-Systeme, teilte der Flughafen auf seiner Homepage mit. Es sei mit erheblichen Auswirkungen auf den Flugbetrieb zu rechnen. Die Swiss war von dem Angriff am Samstag nicht betroffen.
Die Swiss habe wegen des Cyberangriffs keine Flüge annullieren müssen, sagte Swiss-Sprecher Michael Stief auf Anfrage der Nachrichtenagentur Keystone-SDA. Einzig die Abfertigung in Brüssel habe etwas länger gedauert und ein Flug aus Berlin sei eine Stunde verspätet angekommen. Auch am Flughafen Zürich gab es am Samstagmorgen keine Probleme, wie ein Sprecher auf Anfrage sagte.
Der Flughafen London Heathrow erklärte, es könne zu Verspätungen kommen, sprach aber von einem technischen Problem. Welche weiteren Flughäfen betroffen sind, ist unklar.
Aus Brüssel hiess es, derzeit sei aufgrund der Attacke nur manuelles Einchecken und Boarding möglich. Der Dienstleister versuche so schnell wie möglich, das Problem zu beheben. Es werde zu Verspätungen und Flugausfällen kommen. Passagiere sollten ihren Flugstatus bei der Airline checken, bevor sie anreisten, und ausreichend Zeit am Flughafen einplanen, hiess es weiter.
Heathrow teilte lediglich mit, ein Drittanbieter für Check-in- und Boarding-Systeme mehrerer Fluggesellschaften habe ein technisches Problem. Daran werde schnellstmöglich gearbeitet.
Auch Berliner Flughafen BER betroffen
Auch am Berliner Flughafen BER ist eine Firma für die Systeme zur Passagierabfertigung am Freitagabend angegriffen worden, wie der Flughafen mitteilte. Die Verbindungen zu den Systemen habe der Flughafen daraufhin gekappt. Passagiere müssen nun seit dem Morgen mit längeren Wartezeiten beim Check-in und Boarding und mit Verspätungen rechnen.
«Aufgrund einer technischen Störung bei einem europaweit eingesetzten Systemanbieter kommt es zu längeren Wartezeiten beim Check-In. Wir arbeiten an einer technischen Lösung», teilte der Flughafen den Reisenden in einem Laufband auf seiner Internetseite mit.
Auf der Internetseite des Flughafens war am Morgen zu sehen, dass viele Flüge ohne Verspätung starten konnten, bei manchen kam es aber zu kurzen und zum Teil auch längeren Verspätungen.
Zugleich wurde mitgeteilt: «Der Flughafen selbst ist nicht Ziel des Cyber-Angriffs gewesen und davon nur indirekt betroffen.» Der Systemanbieter wird europaweit an Flughäfen eingesetzt. Neben Berlin sind noch andere europäische Flughäfen betroffen, eine Bestätigung dafür gab es vom Flughafen Brüssel.
Die Flughäfen Frankfurt und Hamburg berichteten am Morgen, nicht betroffen zu sein. Der Betrieb laufe normal, es gebe keine Einschränkungen. (sda/dpa)