Radikale Anhänger des abgewählten brasilianischen Präsidenten Jair Bolsonaro haben versucht, in das Gebäude der Bundespolizei in der Hauptstadt Brasília einzudringen. Dies berichtete die Nachrichtenagentur «Agência Brasil» unter Berufung auf die militarisierte Polizei am Montagabend (Ortszeit). Demnach protestierten sie gegen den vorläufigen Haftbefehl gegen einen indigenen Bolsonaro-Anhänger, zündeten Autos und Busse an. Es kam zu Auseinandersetzungen mit der Polizei, die Tränengas einsetzte.
Der rechte Bolsonaro hatte bei der Stichwahl um das Präsidentenamt im grössten Land in Lateinamerika Ende Oktober knapp gegen den linken Ex-Präsidenten Luiz Inácio Lula da Silva verloren. Viele seiner Unterstützer wollen den Wahlsieg von Lula nicht hinnehmen und demonstrieren in verschiedenen Teilen Brasiliens dagegen. Weil sie wegen des knappen Wahlausgangs Betrug vermuten, fordern sie immer wieder ein Eingreifen des Militärs.
Olhem do que são capazes! Meia dúzia de fascistas queimando carros aleatoriamente em Brasília. Eu sempre disse que o bolsonarismo é a pátria dos canalhas, bandidos e desajustados. pic.twitter.com/ivtpKN5Ev0
— Felipe Santa Cruz (@fsantacruz_rj) December 13, 2022
Die oberste Wahlbehörde hatte Lula in einer Zeremonie in Brasília am Montag die Wahl bescheinigt, womit er am 1. Januar sein Amt antreten kann. Er bekam eine entsprechende Urkunde überreicht. (aeg/sda/dpa)