36.1 Grad. Die Körpertemperatur von Fabienne Blaser ist abermals unauffällig. «Die Uni lässt uns jeden Tag Fieber messen, das Resultat muss ich online einschicken», erzählt sie in einem Video, das sie selbst aufgenommen hat.
Fabienne Blaser studiert in Wuhan. Von hier aus hat sich das Corona-Virus 2019-nCoV verbreitet, es kann hohes Fieber und Atemwegserkrankungen auslösen, die bis zu Lungenentzündungen führen können. Und es ist von Mensch zu Mensch übertragbar. Die chinesische Regierung hat die 11-Millionenstadt unter Quarantäne gestellt und auch umliegende Städte praktisch von der Aussenwelt abgeriegelt.
Fabienne Blaser ist quasi in der Stast eingesperrt. «Man kann aus dem Zimmer hinausgehen in die Stadt, wenn man will», sagt sie. Dort ist ist es zurzeit wie ausgestorben, viele Läden sind geschlossen, Autos fahren kaum mehr. Auch der Supermarkt auf den Uni-Campus sei geschlossen. «Kanister mit Trinkwasser hat es offenbar noch genug», sagt Blaser.
«Bevor wir unter Quarantäne gestellt wurden, wusste ich nicht, wie ernst die Situation ist», erzählt sie. «Chinesische Freunde haben mir geholfen. Sie haben mir Gemüse geschickt.» Doch Fabienne Blaser will nur noch weg: «In meiner Situation ist es wohl am gescheitesten, das nächste Semester bleiben zu lassen und möglichst schnell nachhause zu reisen.»
Das Eidgenössische Departement für auswärtige Angelegenheiten will Schweizern die Heimreise ermöglichen, wie der Tagesanzeiger am Dienstag berichtet. Auch Fabienne Blaser möchte mit Hilfe der Schweizer Botschaft ausreisen. «Hoffentlich bald.» (az/smo)