Mit einer Rekordzahl von Militärflugzeugen hat Chinas Volksbefreiungsarmee erneut die Luftabwehr Taiwans auf die Probe gestellt. Taiwans Verteidigungsministerium berichtete in Taipei, das am Montag allein 52 Flugzeuge in die Identifikationszone zur Luftverteidigung (ADIZ) eingedrungen seien – so viele wie nie zuvor.
Zum chinesischen Nationalfeiertag am Freitag waren bereits zwei Tage in Folge mit jeweils 38 und 39 Flügen vorläufige Höhepunkte erreicht worden. Unter den 52 Flugzeugen am Montag waren 34 Kampfjets vom Typ J-16 und zwölf Bomber vom Typ H-6, wie das Ministerium berichtete.
Als Reaktion aktivierte Taiwan seine Raketenabwehr. Auch wurden die chinesischen Piloten über Funk verwarnt.
Bereits vor einigen Tagen sorgte für Aufmerksamkeit, dass chinesische Militärflugzeuge durch die taiwanesische Luftraumüberwachungszone geflogen waren.
— Nikita Gerassimow (@NikGerassimow) October 4, 2021
Diese Tendenz ging heute weiter.
Gleich 52 chinesische Flugzeuge flogen am 04.Oktober durch die ADIZ von #Taiwan #China
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Mit den Provokationen im Luftraum nahe Taiwan untermauert China seinen Herrschaftsanspruch über die demokratische Inselrepublik, die die kommunistische Führung als «untrennbaren Teil» der Volksrepublik ansieht. Peking droht mit einer gewaltsamen Eroberung, um eine «Wiedervereinigung» zu erreichen.
Die neue Aktion folgte nur einen Tag nach scharfer Kritik der US-Regierung an den «provokanten militärischen Aktivitäten». Die Flüge seien «destabilisierend, riskieren Fehlkalkulationen und untergraben Frieden und Stabilität in der Region», sagte ein Aussenamtssprecher in Washington. Die USA würden Taiwan unterstützen, ausreichende Fähigkeiten zur Selbstverteidigung aufrechtzuerhalten. «Die Verpflichtung der USA gegenüber Taiwan ist felsenfest.»
Taiwans Aussenminister Jospeh Wu sagte dem australischen TV-Sender ABC, sein Land sei bereit und fest entschlossen, eine Invasion abzuwehren. «Ich denke, dass sie auch ungeheuer leiden werden, falls China einen Angriff auf Taiwan starten sollte.» (yam/sda/dpa)