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China: Zu hohe Mieten – Chinesin lebt auf Bürotoilette

Zu hohe Mieten: Chinesin lebt auf Bürotoilette

In Zhuzhou kämpft eine 18-Jährige mit den hohen Mieten und trotzt der Wohnungsnot. Für 6.27 Euro im Monat wohnt sie auf der Büro-Toilette.
03.04.2025, 14:5703.04.2025, 14:57
Leon Pollok / t-online
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t-online

Zwischen 100 und 225 Euro Miete müssen die Menschen in der chinesischen Stadt Zhuzhou in der Provinz Hunan im Schnitt für eine Wohnung zahlen – zu viel für eine 18-jährige Stadtbewohnerin. Die Angestellte eines Möbelhauses fand mit ihrem Gehalt keine bezahlbare Wohnung – und wurde kreativ. Mit ihrem Chef schloss sie einen ungewöhnlichen Deal ab, wie die «South China Morning Post» berichtet. Für umgerechnet 6.27 Euro im Monat darf sie auf der Mitarbeitertoilette des Möbelhauses übernachten.

Der Raum ist laut dem Bericht sechs Quadratmeter gross, hat zwei Toilettenkabinen und ein Waschbecken. Kurios: Die Mitarbeiter des Unternehmens nutzen die Toilette ungeachtet der Frau, die dort übernachtet. Fürs Putzen in ihrem improvisierten «Schlafzimmer» ist die 18-Jährige verantwortlich.

Chinesin kocht Nudeln auf der Toilette

Ansonsten hat die junge Mitarbeiterin versucht, die Toilette so wohnlich wie möglich einzurichten. Sie stellte ein Klappbett auf und montierte einen Vorhang und einen Kleiderständer. Gelegentlich kocht sie sich abends eine Portion Nudeln. Sie möchte die Toilette nicht abschliessen. Geklaut worden sei noch nie etwas, sagt sie. Auch über schlechte Gerüche beklagt sich die Mitarbeiterin nicht. Die Toilette sei sauber und geruchsfrei.

Viel Zuspruch für Toiletten-Wohnung in den sozialen Medien

In den sozialen Medien bekommt die junge Chinesin laut der «South China Morning Post» viel Zuspruch für ihr Durchhaltevermögen. Unter dem Posting gibt es aber auch nachdenkliche Kommentare: «Wie undankbar wir doch sind», kommentiert ein Nutzer. Ein anderer kommentiert mit Humor: «Selbst diese Toilette ist so gross wie meine Mietwohnung in Hongkong.»

Die Toiletten-Bewohnerin lebt laut dem Bericht in diesen einfachen Verhältnissen, um ihre Familie unterstützen zu können. Mit 16 verliess sie ihre Heimat, um zu arbeiten. Mit dem, was vom niedrigen Gehalt übrig bleibt, bezahlt sie die Ausbildung ihres Bruders mit. Den Rest spart sie für ein Haus und ein Auto. Hinsichtlich ihrer Wohnsituation dürfte es allerdings bald bergauf gehen: Ende des Monats will die 18-Jährige in ein neu renoviertes Bürozimmer ziehen.

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13 Kommentare
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Die beliebtesten Kommentare
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G. Laube
03.04.2025 16:02registriert April 2020
Schreklich, wie sich die Schere zwischen arm und superreich immer weiter öffnet, und dies nicht nur in China. Der Mittelstand ist in ein paar Jahrzehnten wahrscheinlich Geschichte.
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Gaaby
03.04.2025 16:33registriert Februar 2019
Wenn es so weitergeht, dann kann es durchaus passieren dass in Zürich oder Zug jemand in einer Toilette Hausen muss.
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