Eine Nachricht aus Dänemark sorgte am Mittwoch bei Tierfreunden für Entsetzen: Die Regierung lasse 17 Millionen Nerze töten. Der Grund: Bei einer unbekannten Zahl der Pelztiere, die auf Nerzfarmen gezüchtet werden, grassiere eine Mutation von Sars-CoV-2, die gefährlich werden könnte.
Die massenhafte Haltung in Käfigen auf engstem Raum habe sich als ideal für die schnelle Ausbreitung des Virus erwiesen und eben auch für Mutationen, den «Alptraum bei der Pandemiebekämpfung», berichten deutsche Medien.
Das Virus war zunächst vom Mensch aufs Tier übergesprungen, veränderte sich und sprang wieder zurück.
Damit diese beängstigende Aussicht nicht Wirklichkeit werde, habe die Regierung in Kopenhagen am Donnerstag die weitgehende Isolierung der gesamten Bevölkerung im nördlichen Jütland verfügt, heisst es in einem Bericht.
Ausserdem würden alle Bewohner der Region aufgefordert, sich auf die spezielle Mutation testen zu lassen.
Forscher nennen die Mutation «Cluster 5». Und diese sei in Dänemark mittlerweile in fünf Nerzfarmen entdeckt worden, zwölf Menschen hätten sich nachweislich angesteckt.
Das staatliche Serum-Institut halte die Mutation für so gefährlich, dass nun so schnell wie möglich alle Nerze in Dänemarks mehr als 1100 Nerzfarmen getötet werden sollen.
Dass das neue Coronavirus unter den Zuchttieren in den Nerzfarmen kursiert, ist schon länger bekannt.
Am Mittwoch hiess es, nach Angaben der dänischen Behörden seien bereits auf mehr als 200 Farmen Corona-Fälle festgestellt worden. Auf 67 Farmen seien bereits alle Tiere getötet worden. Doch erfolgten die Tötungsaktionen offenbar nicht schnell genug, um die Gefahr zu minimieren.
Am Donnerstag zog die dänische Regierung die Notbremse: Neben dem Tötungsbeschluss ordnete die Regierung in Kopenhagen auch spezielle Restriktionen für die Region Nordjütland an, in der die infizierten Farmen liegen. Die dort lebenden rund 300'000 Bewohner sind aufgefordert, in den kommenden vier Wochen möglichst nicht über die Gemeindegrenzen hinauszureisen, alle Cafés, Restaurants und Kneipen werden geschlossen, öffentliche Veranstaltungen abgesagt. Schulen und Kitas sollen aber offen bleiben.
Die dänische Ministerpräsidentin Mette Frederiksen sprach am Mittwochnachmittag von «möglichen äusserst negativen Konsequenzen für den Verlauf der Pandemie nicht nur in Dänemark, sondern weltweit».
«Wir haben Verantwortung für den Rest der Welt», zitierten Medien die Regierungschefin, die wegen eigener Corona-Quarantäne nur virtuell am Briefing teilnehmen konnte.
Laut Kåre Mølbak, Direktor des Serum-Instituts, sei ein Szenario denkbar, «bei dem wir eine Pandemie bekommen, die in Dänemark ihren Ausgang nimmt».
Zwar seien Mutationen etwas ganz Natürliches, auch SARS-CoV-2 sei bereits mehrfach mutiert: «Aber beim Überspringen der Viren von Tieren auf Menschen, also wenn diese in ein anderes biologisches System gelangen, entstehen spezielle Mutationen», erläuterte Mølbak. Und bei «Cluster 5» liege die spezielle Mutation ausgerechnet in dem Teil von Sars-CoV-2, auf den die meisten Impfstoffe abzielten.
Die Wissenschaftler befürchten, dass Antikörpertherapien wie Impfungen nicht mehr anschlagen. «Deren Schlüssel passt dann nicht mehr ins Schloss», wird der Immunologie-Professor Jan Pravsgaard Christensen zitiert.
Diese Befürchtung habe man seit September gehabt, doch nun sei sie durch einen Labornachweis bestätigt.
Hans Jørn Kolmos, Professor für klinische Mikrobiologie, warnte vor dramatischen Folgen, falls die Corona-Impfstoffe nicht wie geplant wirkten: «Wir könnten eine Pandemie in der Dimension der Spanischen Grippe bekommen.»
Die dänische Gesundheitsbehörde geht laut Berichten davon aus, dass die Hälfte der Corona-Infizierten in der Region mit Nerz-Mutationen infiziert sein könnte, rund ein Zehntel von ihnen mit der Variante «Cluster 5». Wenn es nicht gelinge, die Mutation vor Ort zu stoppen, könne Nordjütland so etwas wie ein zweites Wuhan werden, warnte Mølbak.
watson hat beim Bundesamt für Gesundheit (BAG) um eine Stellungnahme ersucht. Die Antwort per E-Mail:
Dänemark hatte schon vor zwei Wochen in einem ersten Anlauf versucht, die Ausbreitung des Coronavirus zwischen den Nerzfarmen zu stoppen und dafür die Tötung von 4 Millionen Tieren angeordnet. Das Virus grassierte weiter.
Und die Niederlande hatten nach ähnlichen Ausbrüchen von Corona-Infektionen bei Nerzen Anfang Juni beschlossen, alle Pelztiere auf den betroffenen Farmen zu töten.
Ich hoffe so sehr, dass wir etwas daraus lernen! Pelzfarmen sollten endlich verboten werden.
Wann hat dieser "Pelzwahn" endlich mal ein Ende.
Vielleicht merken wir das nun durch dieses Virus deutlich, dass diese Art von Tierausbeutungen aufhören müssen.
Und kommt mir jetzt keiner damit, dass dann Leute ihren Unterhalt verlieren würden. Diesen Tieren wurde das Leben an sich genommen und es gibt andere, unzählige Möglichkeiten Geld zu verdienen.