
Florian Pollack und Annina Hunziker leben derzeit beide in Wien. Im Gespräch sagen sie, was der Lockdown ab Montag für sie bedeutet. bild: keystone, watson
Ab Montag geht Österreich in den Lockdown. Und ab dem 1. Februar 2022 gilt eine landesweite Impfpflicht. Zwei Direktbetroffene sagen, was sie von den Massnahmen halten und wie es für sie in den nächsten Tagen weitergeht.
20.11.2021, 16:2220.11.2021, 17:21
Annina Hunziker, Schauspielerin
«Momentan bin ich eigentlich noch ziemlich entspannt. Vielleicht bin ich unterdessen auch schon etwas abgeklärt – oder es liegt einfach daran, dass ich noch nicht so genau weiss, wie es jetzt weitergeht.
Ich warte gerade auf die Rückmeldung des Burgtheaters in Wien. Dort hätten wir Anfang Dezember die Premiere eines Stücks aufgeführt. Wegen des Lockdowns wissen wir aktuell nicht, ob wir überhaupt weiter proben können. Die Aufführungen fallen wohl ins Wasser. Das wäre natürlich ein grosser Frust, wir bereiten uns schon seit einigen Wochen darauf vor.
Finden keine Aufführungen statt, kriege ich auch keinen Lohn. Aktuell habe ich noch Auftritte in Deutschland, die ich noch wahrnehmen kann. Aber wenn auch das nicht mehr geht, muss ich schauen, wie ich meine Miete weiterhin bezahle. Mein Polster reicht für etwa drei Monate. Danach wird es schwierig.
Grundsätzlich habe ich aber mit dem Lockdown gerechnet. Sehr viele Menschen in meinem Umfeld wurden in den letzten Tagen positiv auf Corona getestet. Ein Frust ist das Ganze trotzdem. Wir möchten endlich wieder normal spielen und Auftritte absolvieren können. Wütend auf Nicht-Geimpfte bin ich deswegen aber nicht.»
Florian Pollack, Leiter Kommunikation, Wien Museum
«Wir haben den Lockdown eigentlich schon ein bisschen erwartet und sind in Anbetracht der Entwicklungen auch erleichtert darüber. Dass auch die Schulen schliessen, halte ich hingegen für falsch. Die Impfpflicht, die ja erst ab dem 1. Februar 2022 gilt, hätte man meiner Meinung nach früher einführen sollen.
Aber natürlich ist das ganze extrem ärgerlich und anstrengend. Wir haben zwar schon diverse Erfahrungen mit Lockdown und Mini-Lockdown gemacht. Aber es ist immer sehr viel Aufwand, Events zu planen und dann wieder abzusagen oder alles auf Zoom zu verlegen. Die nächsten Tage steht mir ziemlich viel Arbeit bevor. Auch wenn das Museum geschlossen ist.
Und ja, ich bin sauer auf die Menschen, die sich nicht impfen lassen wollen. Aber das hilft auch nichts im Kampf gegen die Pandemie. Jetzt müssen wir alle wieder zusammenstehen und die nächsten Tage im Lockdown überstehen.»
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