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Guixi Palm: China veröffentlicht staatliche Dating-App

China steckt in einer Dating-Krise – die App soll's jetzt richten.
China steckt in einer Dating-Krise – die App soll's jetzt richten.Bild: Shutterstock

Chinas Antwort auf sinkende Heiratsraten? Staatlich verordnetes Dating

23.03.2023, 19:12
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China kämpft seit 2013 mit abnehmenden Heiratsraten – die Stadt Guixi hat nun eine mögliche Lösung gefunden: Eine staatlich finanzierte Partnerbörse in Form einer App.

Die Plattform mit dem bezeichnenden Namen «Guixi Palm» verwendet Backgrounddaten (die im Besitz der Provinzbehörden sind) von Singles und verkuppelt ihre Nutzer anhand dieser. Die App soll gar eine Funktion für das Organisieren von Blind Dates beinhalten, so die Staatszeitung «China Youth Daily».

Die Einführung dieser App ist Teil einer gross angelegten Kampagne in der ganzen Provinz Jiangxi im Osten Chinas. So wurde in Gao'an, einer anderen Stadt in JInagxi, organisierten die Behörden einen «Dating-Event», bei dem sich lokale Singles in traditionellen Kleidern treffen sollten, um «sich näher zu kommen, während sie die Tiefgründigkeit der chinesischen Kultur spüren konnten». Laut Berichten tauchten an die 100 junge Singles auf.

Seit rund zehn Jahren kämpft China mit sinkenden Heiratsraten. Der Höhepunkt wurde 2013 erreicht, damals heirateten im ganzen Land 23,9 Millionen Menschen. 2019 waren es gerade noch 13,9 Millionen, ein Rückgang um 41 Prozent. Auch verändert sich das Alter bei der Hochzeit: Zwischen 1990 auf 2016 stieg das Alter bei Frauen von im Schnitt 22 auf 25 und bei Männern von 24 auf 27 Jahre an.

Einher mit der Eherate geht auch die Geburtenrate. Während China im letzten Jahrhundert noch die Ein-Kind-Politik verfolgte, um die Geburtenrate zu senken. Jetzt ist sie mit 1,58 Geburten pro Frau so tief wie noch nie. Im Vergleich: In der Schweiz liegt die Geburtenrate bei 1,46, in den USA bei 1,64.

«Heiraten ist wie ein Glücksspiel.»
Weibo-Nutzer

Die Gründe für die Heiratsmüdigkeit der Chinesen sind vielseitig. Zum einen herrscht vor allem in ländlichen Gebieten immer noch die Praxis der «Brautpreise» vor. Traditionell bietet der potentielle Bräutigam der Familie der Braut eine hohe Geldsumme an, um sie heiraten zu dürfen. Offiziell ist diese Tradition verboten, aber tatsächlich ist sie immer noch weitverbreitet. Eine (inoffizielle) nationale Studie besagte 2022, dass die «Brautpreise» in der Provinz Jiangxi im Durchschnitt 380'000 Yuan (51'000 Franken) betrug.

Zum anderen schrecken die hohen Hürden bei Scheidungen junge Chinesinnen und Chinesen vor der Heirat ab. Laut einem neuen Gesetz muss ein Paar, das sich (mit beidseitigem Einverständnis) scheiden lassen will, eine 30-tägige «Bedenkzeit» verstreichen lassen, mit dem Ziel, dass man es sich anders überlegt. Nach Ablauf dieser Frist muss die Scheidung erneut eingereicht werden.

Anwälte berichten aber, dass eine Bewilligung dann aber keineswegs in jedem Fall erteilt wird. Vielmehr sei es willkürlich. Ein Weibo-Nutzer beschreibt die Situation so:

«Heiraten ist wie ein Glücksspiel. Das Problem ist, dass arme Menschen es sich nicht leisten können. Darum habe ich mich dazu entschieden, daran nicht teilzunehmen.»

(cpf)

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40 Kommentare
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Die beliebtesten Kommentare
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Philguitar
23.03.2023 19:33registriert Dezember 2018
Und für die Geburtenrate werden der Dame gleich noch die fruchtbaren Tage angezeigt. Der Herr wird dann zur Samenspende animiert und am Schluss kann per App gleich noch der schulische Werdegang des Kindes gebucht werden. Ganz nach dem Motto Du hast eine App der Staat plant Dein leben für Dich. Erschreckend auf die eine Art.
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Daenerys Targaryen
23.03.2023 21:22registriert Mai 2016
Das Problem sind auch die hohen Hürden beim Dating, der Mann muss gut verdienen, ein Auto (teuer) besitzen, ein Apartement oder Haus haben (noch teurer) und erst dann geht es mit dem Dating/ Heiraten. Für die Frau wird es schwierig um die Karriere weiter zu führen, sollte sie heiraten und Kinder bekommen, da Kinderbetreuung teuer ist. Auch ist die Ratio von Frau und Mann in China ganz krass, es hat zweimal so viel Männer als Frauen wegen der 1-Kind Politik. Das Problem der Geburtenrate greift viel tiefer, als der Artikel berichtet.
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Rethinking
23.03.2023 21:45registriert Oktober 2018
Und wenn du Absagst kriegst du dann Minuspunkte auf deinem Socialscore…
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