Die Arbeitgeber in Deutschland gehen auf Konfrontationskurs zur deutschen Bundesregierung. «Die Unternehmen haben das Vertrauen in die Bundesregierung verloren», sagte Arbeitgeberpräsident Rainer Dulger am Dienstagabend vor Journalisten.
«Es kommt einfach nichts.» Deutschland müsse wieder funktionieren.
Der Wachstumsmotor Deutschlands werde in der EU mehr und mehr zum Bremsklotz, sagte der Präsident der Bundesvereinigung der Deutschen Arbeitgeberverbände. Es gebe keine Entlastung für Unternehmen, keine Planungssicherheit und keine Berechenbarkeit - stattdessen überbordende Bürokratie, immer mehr Regularien und immer mehr Berichtspflichten. Es werde weniger investiert.
Mit Blick auf das Haushaltsurteil des Bundesverfassungsgerichts sagte Dulger, die Utopie eines schuldenfinanzierten Aufschwungs sei in sich zusammengestürzt. Als Folge des Urteils muss die Bundesregierung Milliardenlöcher im Haushalt stopfen.
Der Staat habe bei den Bürgern und bei den Unternehmen Erwartungen geweckt, Probleme mit Geld lösen zu können, sagte Dulger. Diese Erwartungen könne der Staat jetzt nicht mehr erfüllen. «Und deswegen kann ich jetzt mehr und mehr so manchen Wutbürger verstehen, und wir Arbeitgeber sind enttäuscht.»
Dulger forderte, die Wettbewerbsfähigkeit des Wirtschaftsstandortes Deutschland müsse wieder in den Mittelpunkt des politischen Handelns rücken. Für die Beschäftigten in den Unternehmen müsse mehr netto vom brutto bleiben. Der Sozialstaat müsse neu aufgestellt werden. (saw/sda/awp/dpa)
Als Arbeitgeberpräsident sollte er mal lieber im eigenen Laden kehren. Die Bürger und Arbeitnehmer haben schon lange das Vertrauen in die Führungsetagen der Unternehmen verloren. Shareholder value und Gewinnsteigerungen stehen über allem. Soziale Verantwortung für die Beschäftigten empfinden die austauschbaren Manager kaum noch.