International
Deutschland

Motorradfahrer mit 130 statt 50 unterwegs – die Strafe ist ein Witz

Motorradfahrer Symbolbild Rasen Motorrad Geschwindigkeit
Die Deutsche Polizei stoppte am Dienstag einen Raser bei Münster. (Symbolbild)Bild: shutterstock

Motorradfahrer mit 130 statt erlaubten 50 unterwegs – die Strafe ist ein Witz

09.09.2021, 13:41
Mehr «International»

In Deutschland gelten andere Gesetze als in der Schweiz. Dies zeigt ein aktueller Fall der Polizei in Münster gerade eindrücklich. Am Dienstag hat ein Polizist im Bundesland Nordrhein-Westfalen einen Motorradfahrer gestoppt, der mit 130 Kilometern pro Stunde durch eine 50er-Zone bretterte. Nach Abzug der Toleranz bleibt eine Tempoüberschreitung von 75 km/h.

Dieser Verstoss würde laut Gesetz zu einer Busse von 600 Euro, drei Monaten Fahrverbot und zwei Punkten im Fahreignungsregister führen, wie die Polizei auf Facebook mitteilt. Viel zu wenig, wie einige Facebook-Nutzer finden. Ein Vergleich mit der Schweiz zeigt, wie in Deutschland Raser sehr viel milder bestraft werden.

Hierzulande würde man mit einer solchen Tempoüberschreitung unter das Rasergesetz fallen. Heisst: Der Führerausweis wird für mindestens zwei Jahre entzogen, das Fahrzeug eingezogen und der Lenker angeklagt. Es droht mindestens ein Jahr Freiheitsentzug. Die Busse richtet sich dann nach Höhe des Einkommens, kann sich aber auf mehrere zehntausend Franken belaufen. Unter «Via sicura» können zudem noch weitere Einschränkungen wie ein verlängerter Ausweisentzug dazukommen.

Welche Strafe wird dem Delikt gerecht?

Da sich der Vorfall aber in Deutschland ereignete, wäre der Raser wohl einigermassen glimpflich davon gekommen. Doch dieser entschied sich, nach der Kontrolle erneut davonzurasen und überschritt dabei deutlich die Höchstgeschwindigkeit. Die Polizisten mussten ihn erneut stoppen. «Das Bussgeld wird sich wohl deutlich erhöhen», schreibt die Polizei auf Facebook. (leo)

DANKE FÜR DIE ♥
Würdest du gerne watson und unseren Journalismus unterstützen? Mehr erfahren
(Du wirst umgeleitet, um die Zahlung abzuschliessen.)
5 CHF
15 CHF
25 CHF
Anderer
twint icon
Oder unterstütze uns per Banküberweisung.
Eine optische Täuschung soll Raser stoppen
Video: srf
Das könnte dich auch noch interessieren:
64 Kommentare
Weil wir die Kommentar-Debatten weiterhin persönlich moderieren möchten, sehen wir uns gezwungen, die Kommentarfunktion 24 Stunden nach Publikation einer Story zu schliessen. Vielen Dank für dein Verständnis!
Die beliebtesten Kommentare
avatar
Hand-Solo
09.09.2021 14:02registriert März 2014
Innerorts bin ich mit den Schweizer Bussen einverstanden.
Ausserorts und auf der Autobahn finde ich es allerdings übertrieben.
11226
Melden
Zum Kommentar
avatar
Daniel Pünter
09.09.2021 15:24registriert April 2021
Für mich sind die deutschen Strafen auch zu lasch, aber die schweizerischen sind total überzogen. Vor allem, wenn ich die im Vergleich zu Maskenverweigern, Impfskeptikeren, illegal demonstrierenden etc. stelle, welche auch potentiell Leben gefährden.
7718
Melden
Zum Kommentar
avatar
Coffeetime ☕
09.09.2021 14:52registriert Dezember 2018
Wie blöd muss man sein, um von der Polizei wegzurasen? 😄
291
Melden
Zum Kommentar
64
Israel erwägt vor Rafah-Angriff neuen Geisel-Deal – das Nachtupdate ohne Bilder

Kurz vor Israels erwarteter Bodenoffensive in Rafah im Süden des Gazastreifens gibt es Medienberichten zufolge neue Anzeichen für Bewegung bei den festgefahrenen Verhandlungen über eine Feuerpause. Israels Regierung ist demnach bereit, von ihrer ursprünglichen Forderung nach Freilassung von 40 lebenden Geiseln durch die islamistische Hamas als Gegenleistung für eine vorübergehende Waffenruhe abzurücken. Israelische Medien berichteten am Donnerstagabend, Israel sei willens, in einer ersten Phase eines Abkommens die Freilassung von lediglich 20 Geiseln – laut einem ranghohen Beamten 33 Geiseln – zu akzeptieren. Dabei gehe es um israelische Frauen, Männer über 50 Jahre und schwer Erkrankte, hiess es. An diesem Freitag seien dazu Gespräche zwischen einem israelischen Verhandlungsteam und einer ägyptischen Delegation in Israel geplant. Ägypten wolle eine Einigung erreichen, um Israels Militäreinsatz in Rafah noch abzuwenden.

Zur Story