Im Zusammenhang mit dem spektakulären Raub einer riesigen Goldmünze aus einem Museum in Berlin scheint die Polizei eine heisse Spur zu haben. In Berlin wurden Wohnungen durchsucht und mehrere Personen festgenommen. Haftbefehle gegen vier Tatverdächtige sind erlassen worden. Die Tat gehe auf eine organisierte Bandenstruktur zurück, teilte Oberstaatsanwältin Martina Lamb am Mittwoch in Berlin mit.
Ein Spezialeinsatzkommando sei ausgerückt, erklärte ein Polizeisprecher. Zum Verbleib der Goldmünze gebe es «noch keine entscheidenden Erkenntnisse». «Wir gehen davon aus, dass die Münze in Teilen oder ganz veräussert wurde», sagte Carsten Pfohl vom Berliner Landeskriminalamt am Mittwoch. Die Ermittler gehen demnach nicht davon aus, noch Bestandteile der Münze zu finden. «Meine Hoffnung, dass wir die Münze auch nur in Teilen finden, ist leider relativ gering», sagte der Ermittler. Gehofft werde aber, noch Goldabrieb an Kleidung oder Autos nachweisen zu können.
Diebe hatten am 27. März eine rund 100 Kilogramm schwere kanadische Goldmünze aus dem Bode-Museum gestohlen. Allein das Material – reinstes Gold – ist geschätzt etwa 3,7 Millionen Euro wert. Aufgrund der Schwere der Münze ging die Polizei von mehreren Tätern aus.
Das Goldstück, 2007 in nur fünf Exemplaren von der Königlichen Kanadischen Münze geprägt, war die Leihgabe eines Privatmanns an das Bode-Museum. Die Polizei ging damals davon aus, dass die Diebe die Münze einschmelzen und in kleineren Portionen zu Geld machen wollen.
Im Bode-Museum, das zum Weltkulturerbe Museumsinsel gehört, wurden nach dem Diebstahl die Sicherheitsvorkehrungen verstärkt. Die Täter waren am frühen Morgen über die direkt an dem Museum vorbeiführende S-Bahntrasse in das Gebäude eingestiegen. Eine Leiter und eine Schubkarre liessen die Diebe in der Nähe stehen. (sda/dpa/afp)