Wegen einer möglichen Gruppenvergewaltigung hat die spanische Polizei auf Mallorca sechs Urlauber aus Deutschland der Justiz überstellt. In Handfesseln wurden die jungen Männer am Samstag von der Polizeihauptwache in Palma de Mallorca zum Gericht Nummer 8 in der Avenida Alemania gebracht.
Um nicht erkannt zu werden, hatten sie sich ihre Hemden über den Kopf gezogen. Im Gericht sollte ein Haftrichter entscheiden, ob die Beweise der Polizei so stichhaltig sind, dass er Untersuchungshaft für notwendig hält. Die kann in Spanien lange dauern. Und auf Vergewaltigung stehen bis zu zwölf Jahre Haft.
Am Abend stnand die Entscheidung über einen Haftbefehl gegen die sechs Urlauber aus Deutschland offenbar weiter aus. Die spanische Zeitung «Última Hora» berichtete, der Richter habe die Anhörung verschoben, weil er noch Dokumente zu dem Fall eingehender studieren wolle. Er habe am Samstag angeordnet, die sechs Männer wieder in die Polizeihauptwache zu bringen.
Die Polizei wirft zumindest einigen von ihnen die Vergewaltigung einer jungen deutschen Touristin in der Nacht auf Donnerstag in einem Hotelzimmer am Ballermann vor. Eine offizielle Mitteilung, wann die Gerichtsanhörung stattfinden werde, gab es zunächst nicht. Ein Verdächtiger darf nach spanischem Recht höchstens 72 Stunden ohne richterliche Anordnung festgehalten werden.
Nach Angaben der Polizei von Samstag hatte die junge Frau an der deutschen Partyhochburg am Ballermann in der Nacht auf Donnerstag einen etwa gleichaltrigen Mann aus Deutschland kennengelernt. Sie habe eingewilligt, mit ihm auf sein Hotelzimmer zu gehen. An der Rezeption sei sie jedoch abgewiesen worden, weil sie dort kein Gast war.
Daraufhin seien die beiden in ein nahe gelegenes Hotel gegangen, wo fünf Freunde des Mannes ebenfalls aus Deutschland abgestiegen waren. Als diese später in ihr Zimmer kamen, hätten vier von ihnen die Frau zu sexuellen Handlungen gezwungen. Einer der Verdächtigen habe die Tat mit seinem Handy gefilmt.
Die Frau habe sich dann in das Badezimmer geflüchtet, berichtete die Polizei weiter. Einer der jungen Deutschen habe der Frau gegenüber zugegeben, dass sie zu weit gegangen seien, habe sie etwas beruhigen können und überredet, sie zu dem Hotel zu begleiten, in dem Freundinnen von ihr wohnten. Von dort habe die Frau die Polizei alarmiert, die fünf Deutsche am frühen Donnerstagmorgen in deren Hotel und einen sechsten am Freitag festnahm. Die junge Deutsche sei zu einer Untersuchung in ein Krankenhaus gebracht worden.
In spanischen Medien wurden die sechs Männer teilweise als «Manada alemana» bezeichnet, als «deutsches Rudel».
Damit wurde eine Parallele zu einer Gruppenvergewaltigung 2016 in Pamplona gezogen. Damals hatten fünf junge Männer eine junge Frau in einem Hauseingang vergewaltigt und dabei gefilmt.
Ein zunächst sehr mildes Urteil gegen diese als «Manada» bezeichneten Männer löste Demonstrationen im ganzen Land aus. Das Sexualstrafrecht wurde in der Folge geändert. Das neue «Nur Ja heisst Ja»-Gesetz führte jedoch unerwartet zur vorzeitigen Haftentlassung vieler Sexualverbrecher und stürzte die Regierungskoalition in eine Krise. (sda/dpa)
Ich wünsche mir von Herzen, dass alle Eltern da draussen ihren Kinder so erziehen, dass Mädchen sich einfach sicher und frei fühlen können!
Weiss da jemand etwas und kann mir das erklären?
So oder so: ich hoffe denen blühen harte Gefängnisstrafen.