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Busse für Fynn Kliemann nach Maskenskandal – Verfahren wird eingestellt

Busse für Fynn Kliemann nach Maskenskandal – Verfahren wird eingestellt

Die Staatsanwaltschaft Stade hatte nach einem TV-Beitrag von Jan Böhmermann Ermittlungen gegen Fynn Kliemann aufgenommen. Das Verfahren wird nun eingestellt.
03.03.2023, 08:51
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t-online

Die Staatsanwaltschaft Stade hat das Ermittlungsverfahren gegen Influencer Fynn Kliemann gegen Zahlung einer Geldbusse vorläufig eingestellt. Beide Seiten hätten sich darauf geeinigt, dass Kliemann 20'000 Euro an gemeinnützige Organisationen zahle, sagte der Sprecher der Staatsanwaltschaft, Kai Thomas Breas, am Donnerstag. Sobald das Geld eingegangen sei, sei das Verfahren eingestellt.

Fynn Kliemann
Fynn Kliemann muss 20'000 Euro Busse bezahlen.Bild: imago-images

Die Staatsanwaltschaft hatte nach einem TV-Beitrag des Satirikers Jan Böhmermann gegen den Musiker und Geschäftsmann Kliemann ermittelt. Bei dem Verfahren sei es neben einem Betrugsverdacht vor allem um den Verdacht des Verstosses gegen das Gesetz gegen den unlauteren Wettbewerb gegangen, sagte Breas.

«Ich bin sehr froh über die Entscheidung», teilte Kliemann der «Welt» in einem schriftlichen Statement mit. Dass die Betrugsvorwürfe «falsch» seien, sei für ihn persönlich sehr wichtig. Unabhängig davon habe er «nicht alles richtig gemacht».

«Ich habe mir alles schön geredet, den Fokus verloren und falsche Entscheidungen getroffen», so der 34-Jährige. Kliemanns Presseanwalt Christian Schertz bedauerte eine mediale «Vorverurteilung und Stigmatisierung». Die Deutsche Presse-Agentur (dpa) hatte bei Kliemann ebenfalls eine Reaktion angefragt, zunächst ohne Ergebnis.

Die Ermittlungen gegen den Ex-Geschäftspartner von Kliemann, Tom Illbruck, laufen dagegen weiter. Das Ergebnis sei offen, sagte der Sprecher der Staatsanwaltschaft. Illbruck sagte der dpa, die Staatsanwaltschaft habe ihm ebenfalls angeboten, das Verfahren gegen eine Geldstrafe einzustellen. Das lehne er aber weiterhin ab. «Ich möchte vollumfänglich geklärt haben, dass die Vorwürfe rechtlich nicht haltbar sind.»

Kliemann, der einen Event-Standort in der Nähe von Bremen betrieb, und eine Textilfirma aus Nordrhein-Westfalen waren im Mai 2022 durch den TV-Beitrag im ZDF in die Kritik geraten. Im Kern des Beitrags wurde die Frage aufgeworfen, ob bei Geschäften der Textilfirma mit einem Grosshändler im Jahr 2020 ganz bewusst das Produktionsland verschwiegen wurde – Masken kamen aus Asien statt aus Europa. (t-online)

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18 Kommentare
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Helvetiavia Philipp
03.03.2023 09:13registriert Februar 2018
Viel wichtiger als die busse wäre meines Erachtens, dass die (mutmasslich) deliktisch erlangten Vermögenswerte eingezogen werden.

Andernfalls hat sich der mutmassliche Betrug für Kliemann womöglich gelohnt, wenn er sich mit einer Spende von EUR 20'000 einen Persilschein kaufen kann.
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Der Micha
03.03.2023 09:22registriert Februar 2021
"Dass die Betrugsvorwürfe «falsch» seien, sei für ihn persönlich sehr wichtig."

Die Tatsache, dass Mails von Böhmi veröffentlicht wurden, die beweisen, dass Kliemann von dem Betrug wusste, wird von Fynn selbst nie kommentiert.

Wie hat Kliemann in eine Whatsapp es formuliert? - "Krise kann auch geil sein".

Das sagt eigentlich schon alles aus.
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Fritz_Forelle
03.03.2023 09:59registriert März 2022
Wie schauts aus, kann ich mich auch für 20.— beim Schwarzfahren frei kaufen?
Oder gehen solche Spielchen nur bei Millionären?
Ich frag ja nur….
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