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Solingen-Anschlag: Die Anwohner stehen unter Schock

Solingen-Anschlag: Die Anwohner stehen unter Schock

Solingen steht unter Schock. Auf einem Stadtfest tötete ein Angreifer mehrere Menschen. Am Tag danach versucht der Ort, das Geschehen zu verarbeiten.
24.08.2024, 12:38
Laura Isabel Schameitat / t-online
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Ein Artikel von
t-online

Der Messerangriff in Solingen hat viele Menschen – nicht nur in der Stadt – schockiert. Taxifahrer Calogero V. sagte am Samstagmorgen zu t-online:

«Da ist unsere Stadt schon wieder berühmt. Aber wir machen weiter. Ich wollte eigentlich auch hin, war aber mit meiner Frau versehentlich am falschen Ort.»
epa11562478 Participants of a CSD event mourn in the city center near the crime scene after a knife attack last night during the city festival in Solingen, Germany, 24 August 2024. A man stabbed passe ...
Trauernde Menschen in der Nähe des Tatorts in Solingen.Bild: keystone

Nur wenige Besucher sassen am Morgen in den Cafés um die Sperrzone. Nahe dem Tatort hatte jemand einen Zettel hinterlassen. Darauf war zu lesen:

«Wir vergessen Euch niemals. Denn Ihr lebt in unseren Herzen weiter.»

Anwohner berichteten von einer schlaflosen Nacht. «Wir haben natürlich kein Auge zugemacht. Polizei, Feuerwehr, Hubschrauber», sagte eine Frau der Deutschen Presse-Agentur. Ursprünglich habe sie auch Pläne gehegt, zu dem Stadtfest zu gehen.

«Wir wollten. Aber wir sind froh, dass wir nicht gegangen sind.»

Eine Frau sagt im Gespräch mit einem Polizisten: «Es kann doch nicht sein, dass hier Leute mit Messern rumlaufen. Das müsste verboten werden», erfährt eine Redakteurin von t-online vor Ort.

Ein Gefühl von Unsicherheit

Mehrere Anwohner äusserten auch ein Gefühl von Unsicherheit. «Ich habe zu meinem Mann gesagt: Wir können nicht mehr da hingehen, wo viele Menschen sind», sagte eine ältere Frau in Nähe des Tatorts.

«Da musst du Angst haben.»

Bei Anschlag auf dem Stadtfest zur 650-Jahr-Feier in Solingen waren am Freitagabend drei Menschen getötet und acht weitere verletzt worden, davon fünf schwer. Die Polizei in Nordrhein-Westfalen stufte die Tat wegen des zielgerichteten Vorgehens des Täters als Anschlag ein.

Der Täter flüchtete nach seinem Angriff mit einem Messer. Ihm sei es gelungen, im Tumult und in der sich anfangs ausbreitenden Panik nach der Tat zu entkommen, sagte ein Sprecher des Innenministeriums in Nordrhein-Westfalen.

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49 Kommentare
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Die beliebtesten Kommentare
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Vollkornzwieback
24.08.2024 12:44registriert März 2020
Das Problem sind ganz klar die Messer, da darf man die Augen davor nicht verschliessen. :-/
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Ktwo
24.08.2024 13:14registriert Februar 2024
Das Schlimme an sich häufenden Vorfällen, in denen völlig ahnungslose, friedliche Menschen wahllos angegriffen werden ist, dass man unsicher wird. Obwohl die Wahrscheinlichkeit ganz extrem gering ist, kann es einen treffen, und vermeiden kann man es nicht.
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So oder so
24.08.2024 12:54registriert Januar 2020
Am Samstagmorgen kam es in La Grande-Motte, einer Stadt im Süden Frankreichs, zu einer heftigen Explosion in der Nähe der Synagoge "Beth Yaakov". Mindestens zwei Fahrzeuge, von denen eines Berichten zufolge einen Gasbehälter enthielt, explodierten vor dem Gotteshaus. Ein Polizist wurde bei dem Vorfall verletzt
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