Der deutsche EU-Kommissar Günther Oettinger hat mit drastischer Kritik an Frauke Petry, der Chefin der rechtspopulistischen AfD, für Aufsehen gesorgt. «Wenn die komische Petry meine Frau wäre, würde ich mich heute Nacht noch erschiessen», sagte der Politiker auf einer Veranstaltung in Berlin, wie Teilnehmer am Dienstag der Nachrichtenagentur dpa bestätigten.
Über die Äusserung des für Digitales zuständigen EU-Kommissars hatte zuerst der Deutschlandfunk berichtet. Sie fiel am Montagabend auf einer von Microsoft Deutschland organisierten Podiumsdiskussion.
Oettinger nahm seine Äusserung am Dienstag nicht zurück. «Die Aussage der Vorsitzenden der AfD, dass man die Grenzen schützen müsse und nötigenfalls auch Waffengewalt anwenden sollte, wenn es um Flüchtlinge geht, halte ich für menschenverachtend und unmöglich», sagte er am Rande eines Auftritts in Berlin. «Diese Frau ist eine Schande für die deutsche Politik – und das habe ich deutlich gesagt.»
Petry wirbt seit langem für eine harte Flüchtlingspolitik der geschlossenen Grenzen. Auf Oettingers Äusserung wollte sie ausdrücklich nicht reagieren: «Nein, sie amüsiert sich still», sagte AfD-Sprecher Christian Lüth auf Nachfrage.
Erst 2013 gegründet, sitzt die «Alternative für Deutschland» im Europaparlament, in fünf Landtagen und hat auf Bundesebene derzeit zweistellige Umfrageergebnisse. (sda/dpa)