Diese Worte stehen auf den T-Shirts, die Alexander K. gerade auf TikTok anpreist. Mit der makaberen Werbung sorgt der verurteilte Mörder aber nicht nur bei den Social-Media-Usern für Entsetzen.
Im Oktober 2012 erstach Alexander K. die 44-jährige Andrea B., nachdem sich diese über seine rechtsextremen Gedanken lustig gemacht hatte. K. verging sich an der Leiche, zerstückelte sie mit einer Machete und versenkte die einzelnen Teile im Maschsee bei Hannover. In den deutschen Medien wurde der Maschseemord tagelang diskutiert, bis die Ermittelnden den damals 24-jährigen Täter festnahmen.
Wie NDR berichtet, wurde K. wegen seiner dissozialen und narzisstischen Persönlichkeitsstörung und seines Alkohol- und Drogenmissbrauchs als erheblich vermindert schuldfähig eingeordnet. Darum wurde er zu 12 Jahren Haft und Aufenthalt in einer Psychiatrie verurteilt.
Am 15. Mai 2025 war diese Zeit dann abgesessen und Alexander K. wurde aus dem Gefängnis entlassen. Laut der Hannoverschen Allgemeinen steht der heute 37-Jährige noch fünf Jahre unter Führungsaufsicht. Das bedeutet, dass er während dieser Zeit von Fachleuten kontrolliert und unterstützt wird.
Diese Aufsicht scheint gemäss vielen Usern auf Social Media auch nötig zu sein, denn auf TikTok sorgt Sash MJ – wie er sich heute nennt – seit seiner Entlassung für Entsetzen. Bereits Anfang Juni veröffentlichte er auf seinem Account Videos, die ihn in Freiheit zeigen, und sagte darin: «Ich bin nicht nur frei, ich bin auch voller Tatendrang.» Dabei spricht er von seiner Rap-Karriere, die er einschlagen möchte, und meint: «Keine Kriminalität mehr, keine Drogen mehr. Nur noch Kunst.»
Sein Wunsch, Rapper zu werden, ist nichts Neues. Bereits in Jugendjahren schrieb Sash MJ Texte, in denen er unter anderem seine Gewaltfantasien und rechtsextremen Ansichten thematisierte. Die Bild veröffentlichte 2012 einige Ausschnitte seiner damaligen «Kunst»:
oder:
Was Alexander K. heute unter Kunst versteht, ist aber genauso umstritten wie seine älteren Texte. So machte er in den letzten Tagen nämlich Werbung für seinen Merch. Darauf zu sehen: Alexander K. als Comic-Figur und darüber der Text: «Ich habe ein Date mit dem Maschseemörder überlebt.» Auf der Rückseite steht in blutigen Buchstaben: «Keine Sorge, ist nicht mein Blut.» Im Video, in dem er das T-Shirt anpreist, trägt eine Frau das Kleidungsstück und bezeichnet es als «absolut genial».
@sash.jm Auslieferung T-Shirt #1 an Lady #1 #maschseemörder #gewinnspiel ♬ Originalton - Sash JM
Dem TikTok-Account des Maschseemörders folgen etwas über 4000 Menschen und seine Videos haben immer mehrere 10'000 Aufrufe. Darin performt er etwa seine Songs mit Texten wie «Da, wo ich herkomme, werden Snitches abgestochen» oder macht Aussagen wie «Vielleicht hol ich das Ganze nach, hol mir einen Spaten und ab geht's». Zudem sagt er in Videos auch immer wieder, dass er für die Tat nichts konnte, weil «sie wollte Heroin und mit mir vögeln, als ich das nicht wollte, ist sie ausgeflippt».
Er promotet in seinen Videos zudem immer wieder sein Buch «Der Maschseemörder», das er nach seiner Gefängnisstrafe online stellte. Darin schreibt er:
Das Entsetzen in den Kommentaren zu seinen Clips ist gross. «Wie kann man den frei herumlaufen lassen?», fragt etwa ein User, während ein zweiter meint: «Irgendjemand wird sich um ihn kümmern.» Es gibt jedoch auch positive Stimmen, die Kommentare schreiben wie: «Lass dich von diesen woken Linken nicht kleinmachen, du hast deine Strafe abgesessen, gut ist.»
Nochmals mehr Aufmerksamkeit bekommt der Maschseemörder, nachdem Stern TV letzte Woche ein Interview mit dem Sohn der ermordeten Frau veröffentlicht hatte. Julian spricht darin in emotionalen Szenen über seine Mutter und zeigt sich entsetzt über den TikTok-Account des Mörders: «Als ich das gesehen habe, wollte ich mein Handy an die Wand schmeissen, unterdessen verspüre ich nur noch Verachtung.»
Julian versucht nun, strafrechtlich gegen die Videos von Alexander K. vorzugehen. Bisher konnte der Account des Mörders nämlich nicht auf TikTok blockiert werden.