Im November 2022 erstach Bryan Kohberger vier College-Studenten in Idaho. Wenige Monate darauf, im Dezember 2022, wurde er festgenommen. Seither sass der ehemalige Kriminologie-Doktorand in Untersuchungshaft.
Während dieser hatte Kohberger fast drei Jahre lang seine Unschuld beteuert. Bis vor einigen Wochen, als er aus dem Nichts einen «Plea-Deal» mit der Staatsanwaltschaft einging und die Morde gestand. Um der Todesstrafe zu entgehen.
Am gestrigen Mittwoch kam es nun zum Gerichtsprozess gegen Kohberger und entsprechend der Urteilsverkündung. Viermal lebenslänglich, lautete das Urteil. Einmal lebenslängliche Haft für jeden Mord. Zusätzlich 10 Jahre für den Einbruch in das Haus, in dem die Studierenden wohnten. Zusätzlich muss er 200'000 US-Dollar Entschädigung an die Familien der Opfer bezahlen.
Kohberger schwieg kurz vor der Urteilsverkündung und blieb ganz still. Auf die Frage des Gerichts, ob er sich sich dazu äussern wolle, was ihn zum Vierfachmord bewegt hatte, sagte der 30-Jährige nur: «I respectfully decline.» («Mit Respekt, ich lehne ab»).
Kohberger verzichtete auf sein Recht auf Berufung. Somit ist der Prozess gegen den Vierfachmörder von Idaho nach knapp drei Jahren abgeschlossen. Das Urteil ist somit rechtskräftig. Auf die Frage, wieso Kohberger die Morde begangen hat, gibt es für die Angehörigen weiterhin keine Antwort.
Freunde und Familie der jungen Opfer waren anwesend. Sie schilderten ein weiteres Mal unter Tränen, was in der Novembernacht geschah. Und nahmen einander schützend in die Arme. (nib)
Der Täter kannte die vier nicht. Die Beweissicherung ergab allerdings, dass der Täter sie via Social Media ausführlich studiert hat und deren Bewegungsmuster analysiert hat.
Genauso hat er etliche Seminare bezüglich Serienmörder besucht und war in einem True Crime Forum aktiv.
Es gibt nicht wenige, die die Vermutung anstellen, dass das Motiv schlicht Mordlust war. Allerdings wird man dies wohl nie sicher ermitteln können, weil der Prozess abgeschlossen wurde.