In drei Wochen findet in Deutschland die Bundestagswahl statt – und der Wahlkampf ist in vollem Gange. Für die Union sieht es zurzeit nicht gut aus: Umfragen zeigen, dass die SPD mit Kanzlerkandidat Olaf Scholz an der Spitze liegt, während CDU/CSU an Zustimmung verlieren.
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Aus diesem Grund setzt Armin Laschet, Kanzlerkandidat der CDU, nun kurzfristig auf ein sogenanntes «Zukunftsteam». Je 4 Expertinnen und Experten sollen ihm zur Seite stehen. Diese Kursänderung kommt allerdings reichlich spät, findet die «Sueddeutsche» und betitelt die Gruppe als «Verzweiflungsteam». Es sei hektisch und im kleinen Kreis zusammengestellt worden.
Der Bekannteste im Zukunftsteam dürfte der Ex-Unionsfraktionschef Friedrich Merz sein. Dieser war gestern in der ARD-Fernsehsendung «Bericht aus Berlin» per Videoschaltung zu Gast. Hatte irgendjemand Hoffnung auf dieses Zukunftsteam gesetzt, dürfte diese spätestens nach diesem Auftritt Merz' auf ein Minimum geschrumpft sein. Das ist passiert:
Kennen Sie eigentlich alle Namen aus dem Zukunftsteam, Herr Merz? #BerichtausBerlin pic.twitter.com/V72r9ELp9A
— Bericht aus Berlin (@ARD_BaB) September 5, 2021
Zu Beginn des Clips spricht Moderator Matthias Deiss die Abwesenheit richtig prominenter Leute im Zukunftsteam an. Er sei da sicherlich der Bekannteste, so Deiss zu Merz. Dann gebe es noch Peter R. Neumann, den Terrorexperten, Doro Bär, die für die Digitalisierung zuständig sei, und Karin Prien, Bildungsministerin aus Schlewsig-Holstein, fährt Deiss fort.
Dann tut er etwas, womit Merz wohl nicht gerechnet hat. Er stellt eine scheinbar harmlose Frage:
«Haben Sie die anderen vier Namen eigentlich auch noch parat?» Bereits umspielt ein verschmitztes Lächeln seine Lippen. Ganz so, als ahne er bereits, was als Nächstes passieren wird.
Einen kurzen Moment ist es still. Nur eine Sekunde, doch sie ist lang genug, um Friedrich Merz zu entlarven: Er steckt in der Klemme.
Er holt kurz Luft und versucht dann, elegant seinen Kopf aus der Schlinge zu ziehen:
Doch Deiss denkt nicht daran, die Schlinge locker zu lassen. Das Ausweichmanöver von Merz sofort durchschauend, fragt er trocken und ohne aufzusehen: «Und Sie können sie auch aufzählen?»
Erneut zögert Merz, der sich jetzt in Windeseile eine neue Taktik zurechtlegen muss. Schliesslich geht er zum plumpen Gegenangriff über: «Jaja, äh, natürlich, aber wir machen doch hier nicht Schulunterricht, ne!?»
Völlig unbeeindruckt entgegnet Deiss: «Ja, wir können's ja mal probieren ...»
Das Unbehagen ist greifbar, als Merz schon wieder ausweicht: «Also: Ich weiss, dass ich keine Ahnung davon habe, wer im Team ist und Sie wissen es auch, also alles gut.»
Dann scheint Deiss Erbarmen zu zeigen und wechselt das Thema. Doch er kann es nicht lassen. Zum Abschluss stellt er die Frage erneut, während ihm die Vorfreude über die kommende Antwort bereits ins Gesicht geschrieben steht:
«Zum Schluss versuche ich es nochmals: Die letzten fünf Namen vom Kompetenzteam – kriege ich sie noch von Ihnen oder nicht?»
Ein letztes Mal ringt Merz um Worte, wohl wissend, dass er sich aus diesem Schlamassel nicht mehr retten kann:
Ja, und wie heissen denn jetzt die restlichen Teammitglieder? Vervollständigt wird das Team durch die stellvertretende Parteivorsitzende der CDU, Silvia Breher, Vizeunionsfraktionschef Andreas Jung, Musikmanager Joe Chialo und die sächsische Kultusministerin Barbara Klepsch. (saw)