Seit vier Tagen sucht ein Grossaufgebot von Einsatzkräften, darunter auch Soldaten der Bundeswerhr, nach dem sechs Jahre alten Arian aus Bremervörde. Der Autist war am Montagabend aus seinem Elternhaus in der Ortschaft Elm verschwunden, wegen seiner Beeinträchtigung reagiert er nicht auf Ansprachen.
Wie die Polizei am späten Donnerstagabend mitteilte, setzen die Einsatzkräfte nun auch auf Spezialtechnik bei der Suche nach dem Jungen: In den Ortschaften Elm, Estorf und Brobergen wurden am Abend sogenannte Skybeamer aufgestellt. Es handelt sich dabei um Projektionsscheinwerfer, die einen auffälligen Lichtkegel in den Nachthimmel projizieren. Zudem sollen in diesen Gebieten Kinderlieder abgespielt werden.
Die Polizei sucht weiter nach dem vermissten sechsjährigen Arian aus Bremervörde. In der Nacht zum Freitag setzt sie dabei weitere Suchmittel ein. https://t.co/ys6M9fb6ZY
— FAZ Gesellschaft (@FAZ_Vermischtes) April 26, 2024
Ziel ist es, den vermissten Jungen anzulocken, sollte er sich dort aufhalten. Die Polizei bat die Bevölkerung darum, die entsprechenden Bereiche zu meiden, um die laufenden Suchmassnahmen nicht zu gefährden.
Hunderte Einsatzkräfte sind seit dem Verschwinden des Jungen im Einsatz – die Suche ist zu einem Wettlauf gegen die Zeit geworden. Taucher stiegen am Donnerstag in mehrere Tümpel. Zunächst brachte dies keine neuen Erkenntnisse. Die Helfer hängten bei der Suche auch Luftballons und Schokolade auf in der Hoffnung, so den Jungen zu finden. Laut Feuerwehr durchkämmten Kräfte das Gebiet entlang des Flusses Oste in nördliche Richtung.
Daraufhin wollten die Einsatzkräfte erneut den Ortsteil, in dem der Junge wohnt, durchsuchen. Es sollen nach Angaben eines Feuerwehrsprechers alle Schuppen und Garagen geöffnet und kontrolliert werden. Demnach sollen auch Mülltonnen durchsucht werden. Die Müllabfuhr für diesen Freitag sei abgesagt worden. Zudem sollten Gullydeckel geöffnet werden. Die Feuerwehr wollte über Lautsprecher über die geplanten Massnahmen informieren.
Michael Butt von der Bremervörder Polizei äusserte sich am Donnerstag mit einer Ansprache an die Einsatzkräfte in der Elmer Sporthalle hoffnungsvoll. Dafür, dass der Junge noch wohlbehalten aufgefunden werden könne, gebe es in der Vergangenheit einige Beispiele, sagte Butt.
In den letzten Tagen wurden bereits mehrere Schritte unternommen, um eine Spur zu dem Jungen zu bekommen. Beispielsweise wurde in der Nacht zu Donnerstag Feuerwerk abgebrannt, da der Junge dies möge.
In einem Waldgebiet, das an das Wohnhaus der Familie des Jungen angrenzt, hängte die Feuerwehr auf Wunsch der Eltern Luftballons und Süssigkeiten auf. «Die haben es dem Jungen angetan», sagte ein Polizeisprecher. Im Wald positionierten die Helfer Wildkameras, die den Jungen entdecken sollen.
Auch nach dem tagelangen Einsatz soll die Suche unvermindert fortgesetzt werden. Um über ein Ende der Suchaktion zu sprechen, sei es noch zu früh, betonte die Polizei. Aufgrund der niedrigen Temperaturen und der vergleichsweise leichten Bekleidung Arians – er trug einen Pullover, aber keine Jacke – beschrieb die Polizei die Lage als sehr ernst.
Am Mittwoch hatte die Polizei mitgeteilt, dass der Junge am Montag gegen 19.15 Uhr von einer privaten Überwachungskamera in seinem Wohngebiet gefilmt wurde. «Mit den Aufnahmen haben sich alle Angaben der Familie betätigt», sagte der Polizeisprecher. Demnach ging Arian allein durch das Wohngebiet, in dem er lebt. Nach Einschätzung der Polizei bestätigt das die Annahme, dass der Junge allein verschwunden ist.
Unterdessen wurden neue Details zu den Aufnahmen der Überwachungskamera bekannt: Es sei zu sehen, dass Arian einen Stock mit sich führte, mit dem er auf der Strasse herumgewedelt und gespielt habe. Dann sei er recht zügig Richtung Wald gelaufen, fast gerannt, sagte der Polizeisprecher. Von dem Viertel, in dem der Sechsjährige wohnt, führt eine kleine unbefestigte Strasse an einem Rapsfeld vorbei zu einem Wald. Die Polizei hielt es für möglich, dass der Sechsjährige dorthin ging.
Bei uns im Radio wurde auch mitgeteilt, dass man umgehend die Polizei informieren sollte, wenn man den Jungen findet. Man sollte ihn nicht ansprechen oder auf andere Art und Weise verschrecken.