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Kelten-Goldschatz gestohlen und eingeschmolzen – vier Männer in U-Haft

2100 Jahre alten Kelten-Goldschatz gestohlen und eingeschmolzen – vier Männer in U-Haft

20.07.2023, 14:3520.07.2023, 14:35
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Rund acht Monate nach dem Goldschatz-Diebstahl in der süddeutschen Kleinstadt Manching sitzen vier Verdächtige in Untersuchungshaft. Gegen die vier Männer seien die Haftbefehle des Amtsgerichtes Ingolstadt am Mittwoch in Kraft gesetzt worden, teilte das Bayerische Landeskriminalamt am Donnerstag in München mit.

06.12.2022, Bayern, Manching: Polizeitaucher suchen nach dem Goldklau den Pichler Weiher in der N
Polizeitaucher suchten im Dezember nach dem Goldklau den Pichler Weiher in der Nähe des Keltenmuseums ab.Bild: keystone

Zumindest ein Teil der gestohlenen Goldmünzen sind jedoch wohl unwiederbringlich verloren. Die Täter haben den Ermittlungen zufolge jeweils vier der Münzen zu Goldklumpen eingeschmolzen. 18 Klumpen seien sichergestellt worden, der grosse Rest des Goldschatzes werde noch gesucht.

Die Ermittler hoffen auch auf Aussagen der Festgenommenen, die sich bisher nicht geäussert hätten. Die Zusammensetzung der Goldklumpen deute mit hoher Wahrscheinlichkeit darauf hin, dass es sich um die gesuchten Münzen handele.

Bei den mutmasslichen Tätern handelt sich um 42, 43, 46 und 50 Jahre alte Männer. Drei von ihnen stammen aus dem Raum Schwerin, einer aus Berlin. Festgenommen wurden sie am Dienstag in Mecklenburg-Vorpommern und in Nordrhein-Westfalen. Daran waren auch Spezialeinheiten der Polizei beteiligt.

Das Quartett soll im November 2022 nachts in das Kelten Römer Museum im oberbayerischen Manching bei Ingolstadt eingebrochen sein und dort den rund 2100 Jahre alten Kelten-Goldschatz gestohlen haben. Eine DNA-Spur, die an Einbruchsmaterial entdeckt wurde, führte zu den Verdächtigen.

06.12.2022, Bayern, Manching: Diverse von Polizietauchern im Pichler Weiher, nahe dem Keltenmuseum, gefundene Gegenst�nde liegen am Ufer in Plastikbeuteln. Die Suchaktion fand im Lauf der Ermittlungen ...
Diese Gegenstände konnten sie rund um das Keltenmuseum ausfindig machen.Bild: keystone

DNA führte zu weiteren acht Straftaten

Die gefundene DNA-Spur habe auch zu weiteren Straftaten geführt, die Teilen des Quartetts anzulasten seien, hiess es von den Ermittlern. Mindestens acht bisher ungeklärte Einbruchsdiebstähle stünden zu Buche, etwa in Supermärkte, ein Spielcasino und eine Kfz-Zulassungsstelle. Insgesamt werden den Männern sogar elf Taten angelastet. Nach Angaben des Landeskriminalamtes seien weitere Einbrüche etwa in Museen geplant gewesen und wären auch ausgeführt worden, hätte die Polizei nicht zugegriffen.

Die Männer, darunter ein Fernmeldetechniker und ein Filialleiter eines Supermarktes, seien bei ihren Taten immer gleich vorgegangen, hätten vor allem die Alarmtechnik ausser Kraft gesetzt. Ausserdem hätten sie immer die gleichen blauen Brecheisen, auffällige Rucksäcke und die immer gleichen schwarzen Overalls benutzt. Es sei auch aufgefallen, dass einer der Tatverdächtigen bezüglich seiner Körpergrösse von mehr als 1,90 Meter jeweils optisch herausragte. (saw/sda/dpa)

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6 Kommentare
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Unicron
20.07.2023 15:08registriert November 2016
Meine Güte.... Der Materialwert ist ja das eine, aber es ist schon unheimlich schamlos ein Stück Geschichte zu vernichten.
Die Münzen haben 2100 Jahre überstanden, und die Habgier von ein paar Männern hat sie nun zerstört.
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