AfD-Chef Tino Chrupalla sorgte bei einer Wahlkampfveranstaltung in Ingolstadt diese Woche für Furore. Am Mittwoch, vier Tage vor der Landtagswahl in Bayern, vermeldete die AfD einen angeblichen «tätlichen Vorfall» auf den Co-Bundeschef. Nach Angaben der Partei sei er danach in ein Krankenhaus eingeliefert und sogar intensivmedizinisch betreut worden.
Am Donnerstagabend kommunizierte die AfD, Chrupalla sei Opfer eines Angriffs geworden und habe dabei eine «Stichverletzung» erlitten. Am Donnerstag wurde Chrupalla jedoch bereits aus dem Krankenhaus entlassen.
Unterdessen wurde ein Ermittlungsverfahren gegen Unbekannt eingeleitet. Der Fall wird untersucht, doch es gibt Zweifel an den Behauptungen der AfD rund um den Vorfall. Das liegt nicht nur an der Chronologie. Und: Bayerns Innenminister Joachim Herrmann (CSU) findet deutliche Worte zu dem Fall Chrupalla.
Die Aussagen der AfD bringen den Politiker offenbar in Wallung. Er macht der rechtspopulistischen Partei schwere Vorwürfe. Herrmann halte es für «erschreckend, wie infam und hinterfotzig die AfD im Landtagswahlkampf versucht, aus den Vorfällen bei ihrer eigenen Klientel Kapital zu schlagen, ohne die Ermittlungen abzuwarten». Tatsächlich kommunizierte die Partei direkt nach dem angeblichen Vorfall, dass Chrupalla angegriffen worden sei. Sie sprach von einem «tätlichen Angriff».
Zwar wurde von der Staatsanwaltschaft Ingolstadt ein Ermittlungsverfahren wegen des Verdachts der Körperverletzung gegen Unbekannt eingeleitet. Doch bisher gibt es keine Erkenntnisse dazu, dass es einen solchen Vorfall tatsächlich gab.
Laut einem Polizeisprecher werden die Ermittlungen wohl noch mehrere Tage andauern. «Dabei gilt es auch, gesichertes Beweismaterial auszuwerten», sagte Herrmann dazu.
Auch weitere Zeugen und Zeuginnen würden noch vernommen, heisst es vonseiten der Polizei. Aber: Die Staatsanwaltschaft sah zunächst aber keinen Hinweis darauf, dass es tatsächlich einen Angriff auf Chrupalla bei der Wahlkampfveranstaltung gegeben habe. Und: «Die Untersuchungen verliefen unauffällig», hiess es in einer Mitteilung.
Unter anderem werteten die Ermittelnden auch Bildmaterial von der Veranstaltung aus. Nach ersten Erkenntnissen hätten mehrere Menschen «Selfies mit Herrn Chrupalla gefertigt, bei denen es zu einem leichten Körperkontakt kam», teilten Polizei und Staatsanwaltschaft mit.
Laut Aussagen der Polizei wurde Chrupalla vor Beginn seiner Rede hinter der Bühne medizinisch versorgt und wurde dann ins Krankenhaus gebracht. Er habe über «Schmerzen im Oberarm» geklagt, hiess es vonseiten eines Sprechers der AfD. Er sprach von einer «Einstichstelle». Die Polizei teilte hingegen mit, bei der Versorgung Chrupallas sei eine «oberflächliche Rötung bzw. Schwellung» festgestellt worden.
Laut AfD-Mitteilung vom Donnerstagabend werde Chrupalla nun weiterführend ärztlich behandelt. Alle weiteren Wahlkampftermine wurden abgesagt.
Schmerzen im Oberarm, nicht bestätigte Einstichstelle dafür leichte Rötung, notfallmässig medizinisch versorgt 😱😱
Ob er es schaffen wird?
Ich tippe auf eine Bettwanze,... obwohl, so geschmacklos werden selbst die nicht sein. 🤣🤣
So schafft man (Trotz-)Solidarität, sich-angegriffen-Fühlen & Angstgefühle an der Basis. Das ist eine Form der Politik, die erbärmlich ist, aber eben auch funktioniert. Siehe z.B. Weimarer Republik. Oder USA mit den Trumpisten, M.T.Greene + "Alternative Fakten".