International
Deutschland

Polizei warnt auf Facebook vor Kinderfoto-Posts – und landet einen viralen Hit

Polizei warnt auf Facebook vor Kinderfoto-Posts – und landet einen viralen Hit

Ein Polizeikorps aus Deutschland warnt auf Facebook vor Posts der eigenen Kinder. Die Kinder hätten auch ein Recht auf Privatsphäre. Das wurde zu einem viralen Hit und wird nun breit diskutiert.
15.10.2015, 11:0215.10.2015, 11:08
Mehr «International»

Die Polizei Hagen aus Nordrhein-Westfalen warnt in einem Post davor, Kinderfotos bei Facebook und anderen sozialen Medien zu posten. «Hören Sie bitte auf, Fotos Ihrer Kinder für jedermann sichtbar bei Facebook und Co zu posten!» Mit diesem Beitrag haben die Polizisten einen viralen Hit gelandet: insgesamt generierte dieser bisher über 112'000 Likes, knapp 3500 Kommentare und wurde über 190'000 geteilt (Stand 14.10.2015, 10.40).  

Jetzt auf

«Ein Schnappschuss am Strand oder nackt badend im Planschbecken: Viele von Ihnen veröffentlichen Bilder von ihren Kleinsten bei Facebook und Co. Und das nicht selten für jedermann sichtbar, also völlig ohne entsprechende Sicherheitsvorkehrungen bei den Privatsphäre-Einstellungen», schreibt die Polizei. Was heute als süss angesehen würde, könne dem Kind in ein paar Jahren schon völlig peinlich sein. Die Folge sei Mobbing oder sogar Missbrauch der Fotos von «pädophil veranlagten Menschen». Auch die Kinder hätten eine Privatsphäre, heisst es im Beitrag.

In den Kommentaren gehen die Meinungen allerdings auseinander. Für die einen ist es selbstverständlich, keine Kinderfotos zu posten: «Ja, zum Glück sind meine Kinderfotos bei Mutti im Schrank. Wäre endlos peinlich wissen zu müssen, dass mein halbes Leben schon auf Facebook steht, bevor ich überhaupt ausgeprägt kognitiv denken könnte.» Andere hingegen halten die Warnung für übertrieben, weil Pädophile auch andernorts lauern würden: «Am besten ziehe ich meinem Kind noch eine Tüte über den Kopf, wenn ich raus gehe ... Und am besten gehen wir im Schneeanzug ins Schwimmbad ... Pädophile sind überall, nicht nur im Internet.» (fam) (aargauerzeitung.ch)

DANKE FÜR DIE ♥
Würdest du gerne watson und unseren Journalismus unterstützen? Mehr erfahren
(Du wirst umgeleitet, um die Zahlung abzuschliessen.)
5 CHF
15 CHF
25 CHF
Anderer
twint icon
Oder unterstütze uns per Banküberweisung.
Das könnte dich auch noch interessieren:
11 Kommentare
Weil wir die Kommentar-Debatten weiterhin persönlich moderieren möchten, sehen wir uns gezwungen, die Kommentarfunktion 24 Stunden nach Publikation einer Story zu schliessen. Vielen Dank für dein Verständnis!
Die beliebtesten Kommentare
avatar
Luigi-san
15.10.2015 15:16registriert März 2015
Ich sehe das auch so. Seit wir Eltern sind haben meine Frau und ich kein einziges Foto ins Internet geladen. man weiss nie wer das alles sieht und wofür man es gebrauchen kann. dazu kommt noch, dass wir nicht wollen, dass unser Sohn schon seit Geburt einen digitalen Fussabdruck hat. wer sagt, dass er seine Fotos im Internet haben will? aber nur die wenigstens in unserem Umkreis verstehen uns, was leider schade ist.
330
Melden
Zum Kommentar
avatar
weisse Giraffe
15.10.2015 15:56registriert August 2014
Der springende Punkt ist für mich auch nicht die (möglicherweise übertriebene) Angst vor Pädophilen. Auch wenn es keine Pädophilen gäbe, die diese Fotos missbrauchen könnten. Man macht etwas extrem intimes dieser Kinder öffentlich. Diese Fotos sind intim, weil man von den ersten paar Lebensjahren keine oder kaum eigenen Erinnerungen hat. Man hat nur Fotos, Videos und die Erzählungen anderer. Ich würde mich verletzlich fühlen, wenn alle anderen gleich viel sähen, bevor ich überhaupt mein Einverständnis geben konnte. Kinder haben eigene Rechte, sind eigene Personen, auch in der Obhut der Eltern.
290
Melden
Zum Kommentar
avatar
Caprice
15.10.2015 14:48registriert April 2014
Ja Pädophile sind überall. Wenn einer in der Badi ein Foto vom Kind macht ist das Geschrei (berechtigterweise!!) natürlich gross. Was aber im Internet mit den Fotos geschieht ist den engagierten Facebook-Nutzern dann plötzlich nicht mehr so wichtig.
230
Melden
Zum Kommentar
11
Kenias Militärchef kommt bei Hubschrauberabsturz ums Leben

Kenias Militärchef, General Francis Omondi Ogolla, und neun weitere Militärvertreter sind bei einem Hubschrauberabsturz ums Leben gekommen. Das gab der kenianische Präsident William Ruto am Donnerstag bei einer Pressekonferenz bekannt und ordnete eine dreitägige Staatstrauer an. Der Hubschrauber war demnach am Nachmittag im Westen des Landes im Bezirk Elgeyo Marakwet abgestürzt, kurz nach dem Abheben in der Ortschaft Chesegon. Die ranghohe Delegation des Militärs hatte in der Region unter anderem kenianische Soldaten besucht.

Zur Story