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Deutscher Extrem-Bergsteiger Luis Stitzinger tot im Himalaya gefunden

Deutscher Extrem-Bergsteiger Luis Stitzinger tot im Himalaya gefunden

Der bekannte Bergsteiger Luis Stitzinger aus dem Allgäu ist tot. Seine Leiche sei auf dem dritthöchsten Berg der Welt, dem Achttausender Kangchendzönga im Himalaya, gefunden worden.
31.05.2023, 02:49
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Das sagte der nepalesische Behördenmitarbeiter Khimlal Gautam, der für die Bergsteigersaison zuständig ist, der Deutschen Presse-Agentur am Dienstag. Der erfahrene Berg- und Skiführer Stitzinger wurde seit vergangenem Donnerstag vermisst. Zuvor war der 54-Jährige aus Füssen alleine auf dem 8586-Meter-hohen Berg an der Grenze zwischen Indien und Nepal unterwegs gewesen.

Bergsteigerpaar Alix von Melle und Luis Stitzinger in einer Kaeltekammer beim Outdoorsport-Ausstatter Globetrotter am M
Luis Stitzinger mit seiner Frau Alix van Melle.Bild: imago sportfotodienst

Stitzingers Leiche sei auf einer Höhe von 8400 Metern gefunden worden und würde von fünf Sherpas heruntergebracht, sagte Mingma Sherpa, der Chef der Expeditionsfirma Seven Summit Treks, die Stitzingers Expedition organisiert hatte, laut der örtlichen «Himalayan Times». Demnach sei Stitzinger ohne künstlichen Sauerstoff unterwegs gewesen.

Stitzinger gilt insbesondere als bekannter «Big-Mountain-Skifahrer». Nach eigenen Angaben war der Extremsportler bereits auf sieben Achttausendern mit seinen Skiern unterwegs. Bei seinen Touren wurde er mitunter auch von seiner Frau Alix von Melle, die ebenfalls Bergsteigerin ist, begleitet.

Zusammen veröffentlichten sie das Buch «Leidenschaft fürs Leben: Gemeinsam auf die höchsten Berge der Welt». In der Beschreibung zum Buch heisst es: «Luis war schon als Kind in den Bergen zu Hause; der erfahrene Bergführer und Expeditionsleiter krönt Besteigungen mit spektakulären Skiabfahrten. Oft stellt die Sorge umeinander die Beziehung auf die Probe.»

Die in Kathmandu lebende deutsche Bergsteigerin Billi Bierling erzählte am Dienstagabend in der BR-«Abendschau», Stitzinger sei ein sehr versierter und vorsichtiger Bergsteiger gewesen. Er sei nach 22 Stunden in grosser Höhe, ohne Flaschensauerstoff und mit eigenem Gepäck, vermutlich sehr erschöpft gewesen. Darüber, was genau passiert sei, könne man derzeit aber nur spekulieren. (sda/dpa)

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30 Kommentare
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Die beliebtesten Kommentare
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Tim28
31.05.2023 06:53registriert September 2020
Es ist extrem tragisch solche Geschichten zu hören, aber irgendwie fehlt mir letztendlich das Verständnis für die Faszination sich in gefährlichen Höhen zu begeben. Aber vielleicht bin och einfach zu bünzlig.
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urs herti
31.05.2023 07:44registriert April 2023
Ist Tragisch, aber es hat ihm niemand befohlen das Risiko einzugehen, es war sein eigener Wille. Ich kann das zum Teil nicht begreifen, vor allem wenn man verheiratet ist, und ev noch Kinder hat.
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Roli_G
31.05.2023 10:40registriert Januar 2021
"Stitzinger sei ein sehr versierter und vorsichtiger Bergsteiger gewesen. "
Solche Aussagen machen mich etwas hässig. Er war alleine ohne Sauerstoff auf über 8000 Meter. Das ist das Gegenteil eines vorsichtigen Bergsteigers.
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