Vermisster Fabian (8): Obduktion zeigt Gewalteinwirkung
Die am Dienstag im Landkreis Rostock gefundene Kinderleiche weist Spuren von Gewalteinwirkung auf. Dies bestätigte die Rostocker Staatsanwaltschaft am Donnerstag. Zuvor hatte der Sender Ostseewelle berichtet.
Der Ostseewelle zufolge führte die Gewalteinwirkung zum Tod des Jungen. Zudem sei der Leichnam, vermutlich um Spuren zu verwischen, in Brand gesteckt worden.
Offiziell wollte ein Sprecher der Staatsanwaltschaft hierzu am Donnerstagmorgen noch nichts sagen. Er verwies auf eine geplante Mitteilung, die abschliessend über die Identität des toten Kindes Auskunft geben soll.
Ergebnis von DNA-Analyse erwartet
Ob es sich bei dem toten Kind um den seit Freitag vermissten Fabian handelt, steht noch nicht mit letzter Sicherheit fest. Die Polizei geht aber davon aus.
Enge Angehörige hatten am Mittwoch darum gebeten, das Kind nicht identifizieren zu müssen. Sie hätten den Anblick der Leiche «aus nachvollziehbaren Gründen» nicht ertragen und sich nicht imstande gesehen, den toten Jungen in Augenschein zu nehmen, erklärte der Rostocker Staatsanwalt Harald Nowack. Jetzt muss eine DNA-Analyse Klarheit bringen. Das Ergebnis wird Donnerstag oder Freitag erwartet.
Spur bis zum Güstrower Busbahnhof
Der achtjährige Fabian war am Freitag, dem 10. Oktober, verschwunden und von seiner Mutter am Abend desselben Tages als vermisst gemeldet worden.
Zunächst war vermutet worden, der Junge habe am Tag seines Verschwindens zu seinem Vater fahren wollen, der getrennt von der Mutter südlich von Güstrow lebt. Spürhunde hatten Fabians Spur bis zum Güstrower Busbahnhof verfolgen können und nahe dem Wohnort des Vaters wiederaufgenommen, bevor sie sich wieder verlor.
Leichenspürhunde schlugen auf See an
Auch Seen wurden abgesucht. So schlugen Leichenspürhunde auf dem Inselsee am Stadtrand von Güstrow an. Taucher fanden dort jedoch nichts.
Am Dienstagvormittag, während die Taucher noch im See waren, entdeckte dann eine Spaziergängerin eine Kinderleiche etwa 15 Kilometer entfernt vom Wohnort des Grundschülers bei Klein Upahl. Einen Tatverdächtigen konnten die Ermittler bisher nicht identifizieren. Aber Staatsanwalt Nowack versprach: «Ich kann Ihnen versichern, wir werden alle Möglichkeiten ausschöpfen, die es gibt.» Der «Nordkurier» zitierte ihn mit den Worten: «Wir drehen jeden Stein um, wenn es sein muss.»