Am Dienstagabend meinten die deutschen Behörden kurz, einen der beiden Ex-RAF-Terroristen Burkhard Garweg und Ernst-Volker Staub endlich gefasst zu haben. Fahrgäste eines ICE-Zuges von Berlin nach Bonn meldeten einen dahingehenden Verdacht, sodass es am Bahnhof Berlin-Spandau zu einem koordinierten Einsatz von Landeskriminalamt (LKA) Niedersachsen und Bundespolizei kam, wie eine Sprecherin des LKAs bestätigte.
Die deutsche Boulevardzeitung «Bild» berichtete als erstes über die Verhaftung und mutmasste, dass es sich beim gefassten Mann um Burkhard Garweg handelte. Die Zeugen aus dem Zug hielten ihn wiederum für Erst-Volker Staub.
Am Mittwochmorgen mussten die Behörden aber nach einer DNA-Analyse bekannt geben, dass es keiner von beiden ist. Der Verdächtige hat mit der RAF nichts am Hut und ist inzwischen wieder auf freiem Fuss. Dies berichtete ein Sprecher der Staatsanwaltschaft Verden in Niedersachsen.
Damit geht die jahrelange Fahndung wieder weiter. Seit 2015 ermittelt die Staatsanwaltschaft Verden gegen die ehemaligen RAF-Terroristen Ernst-Volker Staub, Daniela Klette und Burkhard Garweg wegen versuchten Mordes sowie versuchten und vollendeten schweren Raubs in mehreren Fällen. Klette wurde Ende Februar in Berlin-Kreuzberg festgenommen, nach Staub und Garweg wird weiter grossräumig gefahndet. Die drei gehörten der sogenannten dritten Generation der linksextremistischen Roten Armee Fraktion (RAF) an. 1998 erklärte sich die RAF, die mehr als 30 Menschen getötet hatte, für aufgelöst.
Zuletzt gab es am 18. Juli einen grösseren Polizeieinsatz der Berlin gegeben. Auch damals meldeten Zeugen den Beamten, dass sie Staub auf einem Passagierschiff auf der Spree erkannt haben wollten, sagte ein Sprecher der Polizei der Deutschen Presse-Agentur.