Schwere Unwetter im Westen Deutschlands, und es ist noch kein Ende absehbar. Für Cloppenburg westlich von Bremen wurde am späten Dienstagabend eine Warnung herausgegeben. Es treten Gewitter auf. Dabei gibt es heftigen Starkregen mit heftigem Niederschlag und schweren Sturmböen sowie kleinkörnigen Hagel, hiess auf der Warnseite des Bundes.
Wegen eines heftigen Unwetters sind in Karlsruhe und Umgebung Strassen überflutet worden und Keller vollgelaufen. Mancherorts stehe das Wasser einen halben Meter hoch auf der Strasse oder in Unterführungen, sagte ein Polizeisprecher. Verletzte gebe es nicht. Besonders betroffen sei der Bereich um Bretten und Bruchsal. In Gondelsheim, etwa 15 Kilometer westlich von Karlsruhe, würden Autos von den Wassermassen weggespült, sagte ein Feuerwehrsprecher. Es herrsche «absolutes Chaos».
Dort ist die Saalbach nach Auskunft der Polizei an einigen Stellen über die Ufer gelaufen. Nach erster Einschätzung der Feuerwehr seien zunächst keine Evakuierungsmassnahmen nötig, sagte ein Polizeisprecher. Menschen, die in Fahrzeugen vom Wasser umgeben waren, hätten sich gemeldet. Über Verletzte war nach ersten Informationen nichts bekannt.
Weitere Eindrücke von meinen Mann, der wie viele andere im Dauereinsatz ist. Die Lage ist wohl sehr ernst 🙏🏼 pic.twitter.com/ewN4wDmON0
— 🐛🤠NisiCheesie🤠🐛 (@NCheesie) August 13, 2024
Polizisten seien im Zusammenhang mit dem Unwetter zu rund 100 Einsätzen im Stadt- und Landkreis Karlsruhe ausgerückt, sagte der Polizeisprecher. Bei der Feuerwehr seien es bereits zu einem früheren Zeitpunkt etwa 500 gewesen.
In Linkenheim-Hochstetten schlug ein Blitz in das Dachgeschoss eines Mehrfamilienhauses ein, das daraufhin in Brand geriet, wie der Sprecher sagte. Die Feuerwehr löschte das Feuer. Die Bewohner kommen zwischenzeitlich zum Teil in einer Kirche unter, da das Haus ohne Gas und Strom ist.
Unwetter mit Regen und auch Hagel haben in mehreren Städten von Nordrhein-Westfalen für vollgelaufene Keller und umgestürzte Bäume gesorgt. «Alle verfügbaren Einsatzkräfte sind im Einsatz», sagte ein Sprecher der Duisburger Feuerwehr am Abend. Fast das ganze Stadtgebiet sei betroffen. Ganz klarer Schwerpunkt der Einsätze seien Probleme mit Wasser – Überflutungen in Kellern und Unterführungen.
Schwerverletzte gebe es bislang nicht. Allerdings sei ein Mensch so schwer von einem Hagelkorn getroffen worden, dass er eine Platzwunde am Kopf davongetragen habe. Ansonsten beobachte man «das Übliche, nur in viel». Bislang seien 190 Einsätze zu verzeichnen.
In Bonn berichtete die Polizei von rund 30 Einsätzen. «Vollgelaufene Keller, abgebrochene Äste, Bäume auf der Fahrbahn», zählte ein Sprecher auf. Grössere «Sachen» seien allerdings nicht dabei gewesen.
In Haltern am See fuhr die Feuerwehr ebenfalls mehrere Einsätze. Auch dort ging es für die Einsatzkräfte vor allem um vollgelaufene Keller und umgestürzte Bäume. Zunächst liege die Zahl der Einsätze bei etwa 15. Menschenleben sei nach vorläufigen Erkenntnissen nicht in Gefahr. «Auch gibt es keine Flüsse, die über das Ufer treten.»
Auf der Webseite des Flughafens in Dortmund war zu sehen, dass ein Flug aus Porto umgeleitet wurde – zum Flughafen Münster/Osnabrück. Mehrere Medien stellten das in den Zusammenhang des Unwetters.
Ein mutmasslich wegen Unwetters umgestürzter Baum hat die Bahnfahrt von 80 Zugpassagieren bei Hennef in Nordrhein-Westfalen ungeplant beendet. Zu dem Vorfall kam es am Dienstagabend, wie ein Sprecher der Bahn erklärte.
Der Baum sei «ziemlich sicher unwetterbedingt» auf den Streckenabschnitt zwischen Siegburg/Bonn und Hennef gestürzt, sagte er. Dadurch habe eine S-Bahn nicht mehr weiterfahren können. 80 Reisende seien dann «vor Ort» in einen anderen Zug umgestiegen. Danach wurde den Angaben zufolge ein Ersatzverkehr mit Bussen eingerichtet. Schon nach gewisser Zeit sei der Streckenabschnitt aber wieder einspurig befahrbar gewesen, so der Sprecher. Über den Vorfall hatten zuvor mehrere Medien berichtet.
Heftige Starkregenfälle in Ostfriesland haben am Abend zu Hunderten Feuerwehreinsätzen geführt. Betroffen gewesen sei vor allem die Stadt Aurich, sagte ein Sprecher der Einsatzzentrale in Wittmund.
Ein Pflegeheim habe evakuiert werden müssen. Wie viele Menschen betroffen waren, stand zunächst nicht fest. Auch ein Krankenhaus sei von dem Unwetter stark getroffen gewesen. Einsatzkräfte von Feuerwehr und Technischem Hilfswerk versuchten, den Keller auszupumpen, um eine Evakuierung zu verhindern. «Man holt gerade Sandsäcke heran», sagte der Sprecher.