International
Digital

Obama ruft zu stärkerer Regulierung von Social-Media-Plattformen auf

«Strom von Galle und Hass»: Obama fordert stärkere Regulierung von Facebook und Co.

22.04.2022, 06:4922.04.2022, 07:41
Mehr «International»
Former President Barack Obama speaks during the Challenges to Democracy in the digital Information Realm symposium hosted by the Cyber Policy Center at Stanford University in Stanford, Calif., Thursda ...
Barack Obama: «Wir sind so fatalistisch angesichts des ständigen Stroms von Galle und Hass, der dort zu finden ist, aber das muss nicht so sein». Bild: keystone

Der ehemalige US-Präsident Barack Obama fordert öffentlich eine stärkere Regulierung der grossen Social-Media-Plattformen wie Facebook, Instagram oder Twitter.

Obama bezeichnet die Gegenwart als «einen weiteren turbulenten, gefährlichen Moment in der Geschichte» und verknüpft die breite Besorgnis über Social-Media-Plattformen mit der Einmischung Russlands in die Wahlen 2016 und dem blutigen Überfall auf die Ukraine.

Die USA sollen es wie die EU machen

«Diese grossen Plattformen müssen einer gewissen öffentlichen Aufsicht und Regulierung unterworfen werden», sagte Obama am Donnerstag an einer Veranstaltung, die gemeinsam vom Stanford Cyber Policy Center und der Obama Foundation organisiert wurde. Er sprach sich unter anderem für eine Änderung des Gesetzes zur Freistellung der Plattformen von der Haftung für die Inhalte ihrer Nutzer aus.

Es gehe aber auch um die Frage, «ob von den Plattformen ein höherer Sorgfaltsstandard verlangt werden sollte, wenn es um die Werbung auf ihren Seiten geht», sagte er. «Darüber hinaus müssen die Technologieunternehmen ihre Arbeitsweise transparenter gestalten.» Er schlug vor, dass die USA dem Beispiel schärferer Regulierer wie der EU folgen sollten.

«Tech-Plattformen müssen akzeptieren, dass sie eine einzigartige Rolle dabei spielen, wie wir als Volk und Menschen auf der ganzen Welt Informationen konsumieren, und dass ihre Entscheidungen einen Einfluss auf jeden Aspekt der Gesellschaft haben», sagte Obama.

Allerdings unterlägen die auf den Plattformen verbreiteten Informationen «unsichtbaren Verzerrungen und subtilen Manipulationen», sagte Obama. Er ruft die US-Regierung auf, dies nicht hinzunehmen: «Wir sind so fatalistisch angesichts des ständigen Stroms von Galle und Hass, der dort zu finden ist, aber das muss nicht so sein.» Und weiter:

«Soziale Medien sind ein Hilfsmittel. Letzten Endes kontrollieren uns die Werkzeuge nicht. Wir kontrollieren sie, und wir können sie umgestalten.»
Barack Obama

(dsc/sda/afp)

DANKE FÜR DIE ♥
Würdest du gerne watson und unseren Journalismus unterstützen? Mehr erfahren
(Du wirst umgeleitet, um die Zahlung abzuschliessen.)
5 CHF
15 CHF
25 CHF
Anderer
twint icon
Oder unterstütze uns per Banküberweisung.
«Hate Speech» bei Facebook – was toleriert wird, und was nicht
1 / 27
«Hate Speech» bei Facebook – was toleriert wird, und was nicht
Dürfen Facebook-Nutzer «Asylanten raus» fordern und Flüchtlinge als «faule Räuber und Diebe» bezeichnen, «die unser Land überschwemmen»? Die Antwort lautet ...
quelle: epa/epa / koca sulejmanovic
Auf Facebook teilenAuf X teilen
Ehemalige Facebook-Mitarbeiterin enthüllt Geheimnisse
Video: watson
Das könnte dich auch noch interessieren:
8 Kommentare
Weil wir die Kommentar-Debatten weiterhin persönlich moderieren möchten, sehen wir uns gezwungen, die Kommentarfunktion 24 Stunden nach Publikation einer Story zu schliessen. Vielen Dank für dein Verständnis!
8
Aung San Suu Kyi in Myanmar aus dem Gefängnis verlegt

Die entmachtete Regierungschefin des Krisenstaats Myanmar, Aung San Suu Kyi, ist aus dem Gefängnis an einen anderen Ort verlegt worden. Grund dafür sei die Sorge um die Gesundheit der 78-Jährigen angesichts der hohen Temperaturen in der Hauptstadt Naypyidaw, wo Suu Kyi bislang in Haft war.

Zur Story