International
Digital

Facebook-Whistleblowerin fürchtet um ihre Sicherheit

Im Fokus der Schwurbler – Facebook-Whistleblowerin fürchtet um ihre Sicherheit

04.11.2021, 05:4204.11.2021, 08:19
Mehr «International»

Facebook-Whistleblowerin Frances Haugen sorgt sich nach dem Gang an die Öffentlichkeit um ihre Sicherheit. Sie befürchtet nach eigener Aussage gegen sie gerichtete Verschwörungstheorien.

Facebook whistleblower Frances Haugen sits for an interview at center stage during the opening of the Web Summit technology conference in Lisbon, Monday, Nov. 1, 2021. (AP Photo/Armando Franca)
Frances Haugen hat sich mit ihrem Gang an die Öffentlichkeit nicht bei allen beliebt gemacht.Bild: keystone

«Wovor ich am meisten Angst habe, ist vermutlich nicht Facebook. Es ist, dass es eine Menge Leute gibt, die davon profitieren, wie das System heute funktioniert», sagte Haugen der Nachrichtenagentur DPA.

Sie befürchte, dass diese Leute Gerüchte über sie verbreiten könnten, die irgendjemanden radikalisierten. «Ich denke, es gibt die Möglichkeit, dass jemand Verschwörungstheorien über mich glauben und mir Schaden zufügen könnte», sagte die 37-Jährige.

So stosse sie bei Twitter auf extreme Ideen über sich. Sie sei auch um ihre Familie besorgt: «Ich lese Bedrohungs-Analysen über Leute, die sich im Dark Web über meine Mutter unterhalten.»

Die frühere Facebook-Mitarbeiterin Haugen hatte eine grosse Sammlung interner Unterlagen heruntergeladen und dem US-Kongress, Behörden sowie ausgewählten Medien zur Verfügung gestellt. Die Informationen belegen ihr zufolge, dass der Konzern Profite über das Wohl seiner Nutzer stellt. So seien interne Hinweise auf für Nutzer schädliche Entwicklungen ignoriert worden. Facebook weist die Vorwürfe zurück.

Die Aufmerksamkeit nach ihren Enthüllungen findet Haugen «surreal», während sie generell auf ihre Privatsphäre bedacht sei. «Ich denke, dass es bei den Menschen einen Hunger danach gibt, in diese Systeme hineinzusehen, die einen so grossen Einfluss auf ihre Leben haben.» Sie sei dankbar, dass sie ihre Informationen ernst nähmen.

So enthüllte sie Facebooks Geheimnisse:

Video: watson/een

Als sogenannte Whistleblowerin geniesst Haugen Schutz nach US-Recht. Seit sie Facebook im Frühjahr verliess, lebe sie persönlich von ihren Ersparnissen – die unter anderem dank früher Investitionen in Kryptowährung ausreichten.

«Ich könnte 20 Jahre so weitermachen, wenn auch nicht für immer», sagt sie. Rechtlich werde sie unentgeltlich von der Organisation Whistleblower Aid vertreten und sei dankbar für die Unterstützung von mehr als 1000 Spendern. (saw/sda/dpa)

DANKE FÜR DIE ♥
Würdest du gerne watson und unseren Journalismus unterstützen? Mehr erfahren
(Du wirst umgeleitet, um die Zahlung abzuschliessen.)
5 CHF
15 CHF
25 CHF
Anderer
twint icon
Oder unterstütze uns per Banküberweisung.
Erste Eindrücke aus dem «Metaverse» von Facebook
1 / 10
Erste Eindrücke aus dem «Metaverse» von Facebook
So stellt sich Mark Zuckerberg sein «Metaversum» vor.
Auf Facebook teilenAuf X teilen
Das könnte dich auch noch interessieren:
5 Kommentare
Weil wir die Kommentar-Debatten weiterhin persönlich moderieren möchten, sehen wir uns gezwungen, die Kommentarfunktion 24 Stunden nach Publikation einer Story zu schliessen. Vielen Dank für dein Verständnis!
Die beliebtesten Kommentare
avatar
dega
04.11.2021 07:18registriert Mai 2021
Ach ja die Schwurbler sind ja so friedfertige und freiheitsliebende Menschen.
5810
Melden
Zum Kommentar
avatar
M&M
04.11.2021 07:26registriert März 2016
Ich hoffe, es passiert ihr nichts.
342
Melden
Zum Kommentar
5
Krise bei Tesla: Gewinn bricht ein – so reagiert Elon Musk
Teslas Quartalsgewinn schrumpft um 55 Prozent. Der Rückgang fällt deutlich stärker aus, als befürchtet wurde. Elon Musk hält die Aktionäre derweil mit neuen Versprechen bei Laune.

Tesla verkaufte im ersten Quartal 2024 8,5 Prozent weniger Elektroautos als im Vorjahresquartal und 20 Prozent weniger als im letzten Quartal von 2023. Der Quartalsgewinn fiel überraschend stark um 55 Prozent – die verhaltende Nachfrage und die wiederholten Preissenkungen schlugen voll durch.

Zur Story