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Ermordung der Grossmutter im Livestream – neue Terror-Taktik der Hamas

Hamas-Terroristen schicken den Angehörigen vom Account der Ermordeten Videos und rufen sie an – das gab es so noch nicht.
Hamas-Terroristen schicken den Angehörigen vom Account der Ermordeten Videos und rufen sie an – das gab es so noch nicht.Bild: keystone

Ermordung der Grossmutter im Livestream – die neue Terror-Taktik der Hamas

Nach den Hamas-Attacken Anfang Monat mussten sich Verwandte zum Teil schreckliche Bilder und Videos auf den Social-Media-Accounts ihrer vermissten Familienmitglieder ansehen. Dahinter steckt eine neue Terror-Taktik. Wie gehen die Familien mit den Horrorbildern um – und was machen die Konzerne dagegen?
20.10.2023, 16:3721.10.2023, 18:55
Simon Maurer, Natasha Hähni / ch media
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«Ich fühlte mich für eine Sekunde hoffnungsvoll, dann verwirrt - dann folgte nur noch Terror», erzählt Keren de Vita der amerikanischen «New York Times». In einem Facebook-Livestream sah sie, wie ihre Freunde, die Familie Idans, am 7. Oktober im Kibbutz Nahal Otz von der Hamas gefangen genommen wurde.

Weinende Kinder, die in der Gewalt der Terroristen waren und ihre Eltern umarmten, der siebenjährige Sohn, der nach seiner Schwester fragte, der live übertragene Horror dauerte 43 Minuten, bis die Angreifer schliesslich das Haus verliessen und den Familienvater nach Gaza entführten. Den Rest der Familie liessen sie zurück. Die vermisste Tochter wurde später tot aufgefunden.

Ähnliche Gräuel sind auch von anderen Familien bekannt. «Um 7 Uhr morgens erlebte ich den Albtraum meines Lebens», schrieb die junge Israelin Mor Bayder auf Instagram. Ein Terrorist sei in das Haus ihrer Grossmutter eingebrochen, habe sie ermordet. Danach habe er sie mit ihrem Telefon gefilmt und die Aufnahme auf dem Facebook-Account der Dame publiziert. «So haben wir es erfahren», schrieb Bayder weiter.

Eine Waffe, «wie wir sie noch nie gesehen haben»

Die Vorgänge zeugen von einer ungekannten Brutalität. «Wir sind psychologisch nicht darauf vorbereitet», sagt Thomas Rid, Professor für strategische Studien an der Johns Hopkins Universität, zur «New York Times». Die neue Taktik der Hamas verwandelt die sozialen Medien in eine Waffe, «wie wir sie noch nie gesehen haben».

Manche Israeli sind gegen die Löschung der Accounts

Die grossen Social-Media-Konzerne stecken bei dieser Art der psychologischen Kriegsführung in einem Dilemma. Einerseits wollen sie die gekaperten Accounts nicht löschen, weil sie für Angehörige der einzige Weg sind, um an Informationen oder Lebenszeichen von den Entführten zu kommen. Andererseits müssen sie das Verbreiten der Gewalt verhindern. Im oben erwähnten Fall der Familie Idan entschloss sich Facebook etwa, den Account auf privat umzustellen und nur das Livestream-Video zu löschen.

Wie im Internet üblich, sind Teile davon aber bereits kopiert worden und lassen sich immer noch relativ einfach wiederfinden. Israelische und amerikanische Schulen rieten Eltern deshalb, Social-Media-Apps auf den Handys ihrer Kinder vorläufig zu löschen.

Meta, der Mutterkonzern von Facebook und Instagram, hat nun auf die Kontroverse reagiert - auch auf Druck aus der EU. In einem Blog-Post schrieb das Unternehmen, dass die Schwelle für Algorithmen gesenkt werde, um Gewaltvideos automatisch zu sperren. Auch werden gewisse Hashtags komplett gesperrt und die Kommentarfunktion für Nutzerinnen und Nutzer im Nahen Osten vorübergehend eingeschränkt.

Nicht alle Angehörigen der entführten Israeli heissen die neuen Regeln gut. Auf der Suche nach Lebenszeichen von Familienmitgliedern durchforsten viele von ihnen das Netz. Es ist für sie oft die letzte Möglichkeit, um noch an Informationen zu kommen. Manche haben sich zu Gruppen zusammengeschlossen, gemeinsam nach Lebenszeichen zu suchen und Neuigkeiten über den Verbleib der Vermissten auszutauschen. Knapp 200 Personen wurden gemäss Angaben der israelischen Regierung durch die Hamas nach Gaza entführt. (bzbasel.ch)

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108 Kommentare
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Die beliebtesten Kommentare
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Ricky LaFleur
20.10.2023 20:04registriert März 2021
Zum lachenden Emoji im Screenshot - das ist ein Detail, weist aber auf ein weit verbreitetes Phänomen hin:

Videos, die Gewalt gegen jüdische Zivilisten zeigen, werden in grossen Teilen der in Europa lebenden arabischen und muslimischen Communitys abgefeiert. Was da seit dem 7. Oktober auf Social Media abgeht, ist einfach nur erschreckend.

Eigentlich wäre es eine Aufgabe für unsere steuerfinanzierten Nahoststudien-Institute, hier eine Übersetzungsleistung zu erbringen. Europäer ohne Arabischkenntnisse sollten erfahren, was ihre Mitbürger auf Social Media so schreiben und zelebrieren.
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rodolofo
20.10.2023 19:46registriert Februar 2016
Die Hamas macht heute die gleichen Fehler, wie damals die RAF:
Solche abscheuhliche Taten zerstören jeden Rest für Symathie und Verständnis, die man durchaus haben konnte für die "Palästinensische Sache".
Und mit dem Verlust der Sympathien kann die "Palästinensische Sache" heute als verloren abgehakt werden.
Die endgültige Niederlage wird sich zwar noch eine quälend lange Weile hinziehen. Aber niemand wird solchem Terror nachweinen, wenn er endlich in den Boden gestampft werden konnte.
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Kleinaberdoktor
20.10.2023 19:38registriert Mai 2020
Ja das gab es so noch nie……..

Immer wenn ich denke der Gipfel der menschlichen Perversität ist erreicht gibt es irgendwelche Spinner die sich eine noch abartigere Idee ausdenken ihre Mitmenschen zu terrorisieren.🙈

Oft im Name der Religion mit einem barmherzigen Gott im Mittelpunkt………
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