Nach seiner Infektion mit dem Coronavirus wurde US-Präsident Donald Trump am Freitagnachmittag (Ortszeit) ins Walter-Reed-Militärkrankenhaus in Bethesda nördlich von Washington gebracht.
Gemäss einer Person aus dem Umfeld des Präsidenten habe Trump seit Freitagmorgen (Ortszeit) ein leichtes Fieber verspürt, berichtet CNN. Als Vorsichtsmassnahme sei er nun auf Empfehlung der Ärzte in das Militärkrankenhaus gebracht worden, teilte das Weisse Haus mit.
Dort wird er gemäss einem Schreiben seines Leibarztes Sean Conley mit dem Medikament Remdesivir behandelt. Er benötige keine Sauerstoffzufuhr, schrieb sein Arzt. Trump gehe es «sehr gut».
WATCH: Marine One lands on White House lawn to transport President Trump to medical center. pic.twitter.com/Gyaqut7Ah2
— NBC News (@NBCNews) October 2, 2020
Das Weisse Haus teilte weiter mit, dass Trump die nächsten Tage aus den Büroräumen des Präsidenten in dem Krankenhaus arbeiten werde.
Nachdem Trump ins Spital gebracht wurde, meldete er sich via aufgezeichnetem Video erstmals seit Bekanntwerden seiner Infektion auf Twitter. Er sagte:
— Donald J. Trump (@realDonaldTrump) October 2, 2020
Kurz davor teilte Trumps Pressesprecherin Kayleigh McEnany auf Twitter mit, dass Trump zwar erschöpft aber guten Mutes sei. Er werde von einem Team aus Experten untersucht, welches zusammen mit Trumps Stab die nächsten Schritte beraten werde.
An update from President @realDonaldTrump's physician: pic.twitter.com/cTsXO4Df6b
— Kayleigh McEnany (@PressSec) October 2, 2020
Gemäss Kommunikationsberaterin des Weissen Hauses, Alyssa Farah, wird es keinen Machttransfer geben. «Der Präsident hat das Kommando», sagte sie gegenüber CNN.
Der nordkoreanische Machthaber Kim Jong Un hat US-Präsident Donald Trump baldige Genesung von seiner Corona-Infektion gewünscht und sein Mitgefühl bekundet. Er wünsche ihm und der First Lady «von Herzen» eine baldige, vollständige Genesung, heisst es in dem von der Staatsagentur KCNA verbreiteten Schreiben.
Er äusserte die Hoffnung, dass die beiden es «bald überstehen». Kim schloss sein Schreiben mit «herzlichen Grüssen». Trump und Kim haben zwei Gipfeltreffen in Singapur und Hanoi in den Jahren 2018 und 2019 abgehalten und sich ein drittes Mal an der koreanischen Demarkationslinie getroffen.
Die Corona-Infektion von Donald Trump ist nach Ansicht seines Herausforderers Joe Biden eine Mahnung, das Virus ernst zu nehmen. «Es wird nicht automatisch verschwinden», sagte Biden am Freitag bei einem Wahlkampfauftritt in Grand Rapids im US-Bundesstaat Michigan, bei dem er eine Maske trug.
Er sagte, er bete für Trump und seine Ehefrau Melania. Biden rief dazu auf, in der Pandemie auf Wissenschaftler zu hören, Masken zu tragen, Abstand zu halten und regelmässig die Hände zu waschen. «Es geht nicht darum, ein harter Kerl zu sein», sagte der 77-jährige Demokrat. Es gehe darum, seinen Beitrag zu leisten. «Wir als Nation müssen besser mit dieser Pandemie umgehen», mahnte er.
Biden griff Trump nicht direkt an – seine Worte waren aber auch als Anspielung auf dessen Umgang mit dem Coronavirus zu verstehen. Trump hatte mehrfach gesagt, das Virus werde einfach verschwinden, und Biden für seine Vorsicht in der Pandemie verspottet. Trump zog zudem öffentlich die Einschätzungen seiner Experten in Zweifel.
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(jaw/sda/dpa)