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Donald Trump

Trumps Amtseinführung findet wegen Kälte nicht draussen statt

Rückschlag für Trump – das Wetter macht ihm einen Strich durch die Rechnung

Die Zeremonie am Montag, mit der Donald Trump in Washington seine zweite Amtszeit beginnen wird, muss ins Kapitol verlegt werden. Dies hat der künftige Präsident bekannt gegeben.
18.01.2025, 07:2418.01.2025, 07:24
Renzo Ruf, Washington / ch media
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President Donald Trump delivers his inaugural address after being sworn in as the 45th president of the United States during the 58th Presidential Inauguration at the U.S. Capitol in Washington, Frida ...
So wurde Donald Trump vor acht Jahren bei seiner ersten Amtseinführung gefeiert. Die Zeremonie am kommenden Montag, zu Beginn der zweiten Amtszeit, soll nun im Kapitol stattfinden.Bild: AP/AP

Sehr kalt. Wenn am Montag der neue amerikanische Präsident den Amtseid ablegen wird, dann werden in Washington wohl arktische Temperaturen herrschen. Minus 5 Grad Celsius prognostizieren die Wetterdienste derzeit für die amerikanische Hauptstadt. Und einen bissig kalten Wind.

Das sind gefährliche Bedingungen für die Hunderttausenden von Zuschauerinnen und Zuschauern, die sich das Spektakel in der prächtigen Parkanlage vor dem Kapitol mit eigenen Augen anschauen wollten. Donald Trump hat deshalb am Freitag bekannt gegeben, dass er die Zeremonie – die traditionell zur Mittagszeit stattfinden muss – ins Parlamentsgebäude verlegen will. «Ich möchte nicht, dass Menschen in irgendeiner Weise verletzt werden», sagte der künftige Präsident auf dem Internetdienst Truth Social.

Das ist sicherlich ein herber Rückschlag für den künftigen Präsidenten. Trump ist bekannt für seine Vorliebe für grosse Menschenmengen. So behauptete er nach der ersten Amtseinführung im Jahr 2017 noch wochenlang, dass er eine grössere Menschenmenge nach Washington gelockt habe als seine Vorgänger. Das stimmte so nicht, wie jeder Teilnehmer der Amtseinführung von Präsident Barack Obama im Jahr 2009 bestätigen konnte. Damals versammelten sich schätzungsweise gegen 1,8 Millionen Menschen im Stadtzentrum – ebenfalls bei bissigen Wintertemperaturen.

Letztmals fand die Amtseinführung eines Präsidenten im Jahr 1985 nicht unter freiem Himmel statt. Vor 40 Jahren legte Ronald Reagan den Eid für eine zweite Amtszeit in der prächtigen Rotunda des Kapitols ab. Diese Halle zwischen dem Senat und dem Repräsentantenhaus bietet allerdings nur Platz für einige hundert Menschen.

Trump versicherte auf Truth Social, dass hingegen die Parade am Montag auf der Pennsylvania Avenue wie geplant stattfinden werde. Er will für seine Anhängerinnen und Anhänger zudem eine Sportarena anmieten und dort am Montagnachmittag eine kurze Rede halten. (aargauerzeitung.ch)

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«Man sieht allmählich ein, wie töricht es war, so viele Wähler zur AfD zu vertreiben»
Nur wenige kennen die politische Landschaft Ostdeutschlands so gut wie Werner Patzelt. Dass die AfD in den nächsten Jahren absolute Mehrheiten in Ländern wie Sachsen erringt, hält der Politologe für wahrscheinlich. Darauf müsse sich die CDU vorbereiten.
Herr Patzelt, im Januar 2019, als wir uns zuletzt trafen, kritisierten Sie die deutschen Christdemokraten, die Wähler «bis hin zum rechten Narrensaum» nicht mehr an sich binden wollten und so die AfD stark gemacht hätten. Damals war Angela Merkel Kanzlerin. Ist die CDU unter Friedrich Merz wieder auf dem richtigen Weg?
Werner Patzelt: Zumindest sieht man in der CDU und in der Öffentlichkeit allmählich ein, wie töricht es war, so viele Wähler zur AfD zu vertreiben, weil man Politik mit kenntlich üblen Nebenwirkungen einfach nicht korrigieren wollte. Jetzt bezahlt die Strafgebühr nicht bloss die Union, nämlich durch ihre Abhängigkeit von SPD und Grünen, sondern auch unser Land, das von einander gern blockierenden Koalitionären regiert wird. Doch solange die Union keine begehbaren Brücken hin zur Partei ihrer verlorenen Wählerschaft bauen will, muss sie eben weiterhin mit Grünen, Sozialdemokraten und Linken zusammenarbeiten. Dadurch riskiert sie aber weitere Machtverluste zugunsten der AfD. Braucht es wohl einen ersten Landtag mit absoluter AfD-Mehrheit, bevor die Unionsführung das begreift?
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