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So reagieren die Europäer auf Trumps Ukraine-Pläne

From left, Italian Undersecretary of State for Foreign Affairs Maria Tripodi, Polish Foreign Minister Radoslaw Sikorski, Spanish Foreign Minister Jose Manuel Albares, Ukrainian Foreign Minister Andrii ...
Die europäischen Aussenministerinnen und Aussenminister versuchen nach Trumps Ukraine-Erschütterung Einigkeit zu demonstrieren.Bild: keystone

So reagieren die Europäer auf Trumps Ukraine-Pläne

Trumps neue Ukraine-Pläne rütteln Europa auf: Die führenden Staaten des Kontinents sichern dem von Russland überfallenen Land weiter Unterstützung zu.
13.02.2025, 04:2513.02.2025, 12:47
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Die europäischen Aussenminister der grössten Staaten des Kontinents haben bei einem Treffen in Paris ihre Bereitschaft betont, ihre Unterstützung für die Ukraine zu verstärken.

«Wir teilen das Ziel, die Ukraine so lange zu unterstützen, bis ein gerechter, umfassender und dauerhafter Frieden erreicht ist», erklärten die Aussenminister aus Deutschland, Frankreich, Italien, Polen, Spanien und Grossbritannien nach Beratungen mit der EU-Aussenbeauftragten Kaja Kallas sowie dem ukrainischen Aussenminister Andrij Sybiha. Dabei gehe es um einen Frieden, der die Interessen der Ukraine und die europäischen Interessen garantiere.

«Wir freuen uns darauf, gemeinsam mit unseren amerikanischen Verbündeten das weitere Vorgehen zu erörtern», hiess es weiter. Gemeinsames Ziel sollte es sein, die Ukraine in eine Position der Stärke zu bringen.

Die Ukraine und Europa müssten an den Verhandlungen beteiligt sein, hiess es in der Erklärung mit Blick auf den Vorstoss von US-Präsident Donald Trump zur Beilegung des Konflikts. Dazu hatte Trump erstmals mit seinem russischen Kollegen Wladimir Putin telefoniert.

Europäer fordern gerechten und dauerhaften Frieden

Die Ukraine sollte mit starken Sicherheitsgarantien ausgestattet werden, forderten die Aussenminister. Ein gerechter und dauerhafter Frieden in der Ukraine sei eine notwendige Voraussetzung für eine starke transatlantische Sicherheit. Die Sicherheit Europas liege in der gemeinsamen Verantwortung, weshalb die kollektiven Verteidigungsfähigkeiten gestärkt werden müssten.

Vor den abendlichen Beratungen in Paris hatte die deutsche Aussenministerin Annalena Baerbock das Telefonat von Trump mit Putin grundsätzlich begrüsst, aber auf eine Einbeziehung der Europäer in mögliche Friedensverhandlungen für die Ukraine gepocht. «Frieden kann es nur gemeinsam für uns alle geben, das heisst, mit der Ukraine und mit den Europäern», sagte die deutsche Grünen-Politikerin. (sda/dpa/con)

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78 Kommentare
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Die beliebtesten Kommentare
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001284.570128c4@apple
13.02.2025 06:27registriert März 2024
Es ist zwar sehr schwierig aber es ist eine Einmalige Chance für Europa die USA auch in Zukunft zu ersetzen, die Lücke die sich jetzt öffnet kann langfristig von Europa gefüllt werden, glaub kaum das jemand die USA noch als verlässlichen Partner sehen kann, Chance für Europa.
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rodolofo
13.02.2025 07:04registriert Februar 2016
An dieser Europäischen Reaktion habe ich nichts auszusetzen.
Leider weiss ich aus Erfahrung, dass hinter den grossen Taten eher mickrige Taten stecken.
Aber diese Worte sind grossartig!
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Callao
13.02.2025 06:56registriert April 2020
Die Menschheit scheint tatsächlich nicht lernfähig zu sein. Im Sommer 1939 haben unter anderem England und Frankreich dem durch Deutschland bedrohten Polen ebenfalls Unterstützung zugesagt. Wie wir alle wissen, haben sie nichts von alldem eingehalten. Erst später, als England und Frankreich selber angegriffen wurden, haben sie den Ernst der Lage erkannt und reagiert, respektive reagieren müssen. Der Preis für alle Seiten war ein extrem hoher Blutzoll. Dieser hätte mutmasslich geringer ausfallen können, wäre früher und vehementer eingegriffen und agiert worden. Stichwort Appeasementpolitik.
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