US-Abgeordnete wollen nach eigenen Angaben prüfen, ob US-Präsident Donald Trump den Verkauf sensibler Atomtechnologie an Saudi-Arabien vorantreibt. «Mehrere Whistleblower» warnten vor einem möglicherweise strafbaren Interessenkonflikt.
Das teilte der dauerhafte Untersuchungsausschuss des US-Repräsentantenhauses am Dienstag mit. Das Gremium befürchtet, dass Saudi-Arabien die US-Technologie für den Bau einer Atombombe nutzen könnte. Dies könnte die Spannungen zwischen Riad und seinem Erzrivalen Teheran weiter vertiefen.
In einem ersten Bericht des Ausschusses heisst es, «starke private kommerzielle Interessen übten aggressiv Druck aus», um sensible Technologie nach Saudi-Arabien zu verkaufen. Diese hofften auf Milliarden-Einnahmen «durch Verträge, die im Zusammenhang mit dem Bau und Betrieb von Atomanlagen in Saudi-Arabien stehen». Demnach stehen die Betreffenden «offenbar bis zum heutigen Tag in engem und wiederholtem Kontakt mit Präsident Trump und seiner Regierung».
Der Ausschussvorsitzende Elijah Cummings forderte das Weisse Haus auf, unter anderem Dokumente zu einem Treffen auszuhändigen, das kurz nach dem Amtsantritt Donald Trumps als Präsident zwischen dessen Schwiegersohn und Berater Jared Kushner und dem heutigen saudiarabischen Kronprinzen Mohammed bin Salman stattgefunden habe.
Laut dem Ausschussbericht war der grösste Befürworter des Baus von Atomanlagen in Saudi-Arabien das Unternehmen IP3 International. Eine Tochterfirma von IP3 führte 2016 Michael Flynn als Berater auf, der zu Beginn von Trumps Amtszeit Nationaler Sicherheitsberater der USA war.
Flynn steht vor Gericht, weil er Ermittler der Bundespolizei FBI zu seinen Kontakten mit dem russischen Botschafter belogen hatte. Als seine Lügen ans Licht kamen, trat er im Februar 2017 nach nur rund dreiwöchiger Amtszeit zurück. (aeg/sda/afp)