Nach dem Eindringen russischer Drohnen in den polnischen Luftraum spekuliert US-Präsident Donald Trump über ein Versehen. «Es könnte ein Fehler gewesen sein», sagte er zu Journalisten. «Ich bin nicht glücklich über die ganze Situation, aber ich hoffe, dass sie zu einem Ende kommt.»
Zuvor waren mindestens 19 russische Drohnen in den polnischen Luftraum eingedrungen, teilweise Hunderte Kilometer weit in das Landesinnere. Polens Aussenminister Radoslaw Sikorski widerspricht derweil der These von einem Versehen.
Bei 19 Verletzungen des polnischen Luftraums durch mehrere Drohnen in einer siebenstündigen Aktion könne es sich nicht um einen Zufall handeln, betont er. «Dies ist ein militärischer und politischer Test nicht nur für Polen, sondern für die gesamte Nato.»
«Wir würden uns auch wünschen, dass der Drohnenangriff auf Polen ein Fehler war. War er aber nicht. Und wir wissen das», schrieb auch Regierungschef Donald Tusk auf X.
Dass es sich beim Einflug der Drohnen wirklich um ein Versehen handelt, wird nach Prüfung des Vorfalls in Militärkreisen für unwahrscheinlich gehalten. Mindestens einer der Flugroboter flog nach dpa-Informationen aus Nato-Kreisen in Richtung des Verteilzentrums für die Ukraine-Militärhilfe am polnischen Flughafen Rzeszow.
Polen beantragte deshalb eine Sitzung des UN-Sicherheitsrats. Man wolle «die Aufmerksamkeit der ganzen Welt auf diesen beispiellosen Angriff russischer Drohnen auf einen Mitgliedstaat nicht nur der UNO, sondern auch der Europäischen Union und der Nato» lenken, erklärte Sikorski.
Das Nationale Sicherheitsbüro erklärte laut der Nachrichtenagentur Reuters, der Vorfall sei ein «Vorspiel» für das am Freitag beginnende «Sapad»-Militärmanöver von Russland und Belarus, das direkt an der Grenze zu Polen liegt.
Mit Material der sda/dpa.