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Drogen

Fentanyl in den USA: «Genung, um alle Amerikaner zu töten»

US-Behörden beschlagnahmten 2022 genug Fentanyl, «um alle Amerikaner zu töten»

21.12.2022, 07:5621.12.2022, 12:12
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Jenn Bennett, who is high on fentanyl, sits on her skateboard with a visible black eye as her friend, Jesse Williams, smokes the drug in Los Angeles, Tuesday, Aug. 9, 2022. Use of fentanyl, a powerful ...
FentanylBild: keystone

Mit der im Jahr 2022 in den USA beschlagnahmten Menge der Droge Fentanyl hätten theoretisch alle rund 333 Millionen Einwohner des Landes getötet werden können. Die US-Anti-Drogen-Polizei DEA gab am Dienstag (Ortszeit) bekannt, es seien mehr als 50.6 Millionen gefälschte, mit Fentanyl versetzte, verschreibungspflichtige Pillen und mehr als 4530 Kilogramm Fentanyl als Pulver sichergestellt worden. Das entspreche «mehr als 379 Millionen potenziell tödlichen Dosen von Fentanyl». Das sei genug, «um jeden Amerikaner zu töten».

Fentanyl ist ein synthetisches Opioid, das 50-mal stärker wirkt als Heroin. Es ist ein Treiber der Opioid-Krise in den USA mit Zehntausenden Toten jedes Jahr. Schätzungen zufolge starben 2021 in den Vereinigten Staaten rund 108 000 Menschen an einer Überdosis Drogen, 17 Prozent mehr als im Jahr davor. Bereits zwei Milligramm Fentanyl – die kleine Menge, die auf die Spitze eines Bleistifts passt – gelten laut DEA als potenziell tödliche Dosis.

Pharmazeutisches Fentanyl ist für die Behandlung starker Schmerzen, in der Regel bei fortgeschrittenem Krebs, zugelassen. Illegal hergestelltes Fentanyl wird jedoch wegen seiner heroinähnlichen Wirkung auf illegalen Drogenmärkten verkauft und oft mit Heroin oder anderen Drogen wie Kokain gemischt oder in gefälschte, eigentlich verschreibungspflichtige Pillen gepresst. Priorität der DEA ist eigenen Angaben zufolge die Zerschlagung von zwei mexikanischen Drogenkartellen – des Sinaloa- und des Jalisco-Kartells. Sie seien in erster Linie für das Fentanyl verantwortlich. Der Grossteil des von den beiden Kartellen gehandelten Fentanyls werde in geheimen Fabriken in Mexiko mit Chemikalien hergestellt, die grösstenteils aus China stammten.

Im Jahr 2022 beschlagnahmte die DEA mehr als doppelt so viele mit Fentanyl versetzte Pillen wie im Jahr zuvor. Ausserdem stellte die DEA gut 59 000 Kilogramm Methamphetamin, rund 1950 Kilogramm Heroin und und rund 200 000 Kilogramm Kokain sicher. (meg/sda/dpa)

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48 Kommentare
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Die beliebtesten Kommentare
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domin272
21.12.2022 08:22registriert Juli 2016
Man könnte statt tonnenweiser unnützer Repression gegen die kleinen Süchtigen und Dealer auch einfach mal analysieren welche Probleme überhaupt dazu führen, dass sich die Leute genötigt sehen so viel Drogen zu konsumieren...
Oh nein pardon, dass wäre ja böser Kommunismus...
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Skunk42
21.12.2022 08:40registriert Februar 2022
Ist schon ein Umterschied, ob man sich das Zeug auf einmal oder auf 365 Tage verteilt reinhaut.
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