Der Chef des britischen Inlandsgeheimdiensts MI5, Andrew Parker, hat vor einer nie dagewesenen Gefahr durch islamistische Terroristen in Grossbritannien gewarnt. Es gebe einen «dramatischen Anstieg an Bedrohungen in diesem Jahr», sagte Parker bei einer Rede in London am Dienstag.
Auch die Geschwindigkeit, in der sich neue Bedrohungen entwickelten, sei so hoch wie nie zuvor in seiner 34-jährigen Karriere. Anschläge könnten manchmal innerhalb weniger Tage Fahrt aufnehmen, von der Idee über die Planung bis hin zur Ausführung, sagte Parker. Dazu komme, dass sich Terroristen im Internet verbergen könnten. Das erschwere die Arbeit der Sicherheitsbehörden.
Der britische Inlandsgeheimdienst führt nach Angaben von Parker derzeit in Grossbritannien 500 Operationen mit 3000 Extremisten durch. 20'000 weitere Menschen seien bereits bei früheren Gelegenheiten ins Visier der Terrorermittler geraten. Dazu kämen Rückkehrer aus Syrien und dem Irak.
Parker betonte die Bedeutung der Zusammenarbeit mit anderen europäischen Sicherheitsbehörden. Grossbritannien wurde in diesem Jahr bereits fünf Mal zum Ziel terroristischer Anschläge. Insgesamt kamen dabei 36 Menschen ums Leben. (sda/dpa)