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EU-Verbot für «Veggie-Burger» wäre laut Foodwatch rechtswidrig

EU-Verbot für «Veggie-Burger» wäre laut Foodwatch rechtswidrig

08.12.2025, 07:38

Ein auf EU-Ebene diskutiertes Verbot von Bezeichnungen wie «Veggie-Burger» oder «Tofu-Wurst» wäre laut einem von der Verbraucherschutzorganisation Foodwatch in Auftrag gegebenen Gutachten in seiner geplanten Form rechtswidrig.

FILE - This Friday, May 3, 2019 file photo shows an Original Impossible Burger, left, and a Cali Burger, from Umami Burger, in New York. A new era of meat alternatives is here, with Beyond Meat becomi ...
Dürfen Vegi-Burger Burger heissen? Diese Frage beschäftigt gerade Europa.Bild: AP

Die vorgesehenen Verbote würden den Grundsätzen eines Urteils des Europäischen Gerichtshofs (EuGH) widersprechen, heisst es in dem Gutachten.

Der EuGH habe festgestellt, dass Mitgliedstaaten Produktnamen nicht verbieten dürfen, ohne zuvor festzulegen, welche Bezeichnungen stattdessen zu verwenden sind. Das Gutachten beruft sich neben dem EuGH-Urteil vom Oktober 2024 auch auf die EU-Lebensmittelinformationsverordnung.

Foodwatch: Verbot wäre «unsinnig» und «rechtswidrig»

«Ein EU-Verbot von ‹Tofuwürstchen› oder ‹Seitanschnitzel› ist nicht nur unsinnig, sondern auch rechtswidrig», so Foodwatch-Geschäftsführer Chris Methmann. Der deutsche Bundesagrarminister Alois Rainer (CSU) müsse das Vorhaben in Brüssel stoppen. Rainer hatte sich in der Vergangenheit bereits gegen das Verbot ausgesprochen.

In dem Rechtsgutachten heisst es auch, dass die von den französischen EVP-Abgeordneten geforderte Änderung von EU-Recht unklar und unverständlich sei. Unter anderem sollten Begriffe wie «Wurst» und «Schnitzel» der geforderten Rechtsänderung zufolge «ausschliesslich den essbaren Teilen der Tiere vorbehalten» sein. Ein Schnitzel mit Panade dürfte demnach nicht als Schnitzel bezeichnet werden, so das Gutachten.

Am Mittwoch gehen die Verhandlungen zu dem geplanten Verbot in die vielleicht letzte Runde. Auch eine Mehrheit der EU-Staaten müsste dem Verbot zustimmen, damit die Vorgaben in Kraft treten können. (dab/sda/dpa)

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ELMatador
08.12.2025 08:12registriert Februar 2020
Sind wir ehrlich: Wurst, Burger, Nuggets, Schnitzel oder Cordon bleu – das sind verarbeitete Endprodukte mit einem bestimmten Erscheinungsbild. Wenn ich ein Schnitzel bestelle, egal ob Kalb, Schwein, Poulet oder eine vegi Variante, weiss ich, was ich erwarte. Der Name beschreibt primär das Aussehen sowie die Zubereitungsart bzw. wie und womit es serviert wird – nicht die exakten Inhaltsstoffe. Sonst dürften wohl 80 % der Wienerschnitzel nicht Wienerschnitzel heissen.

PS: Wer Mühe hat, Fleisch- und Vegiprodukte auseinanderzuhalten, soll zum Metzger gehen, dort ist die Verwechslungsgefahr klein
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Mocking Bert
08.12.2025 08:30registriert Februar 2022
Da hat die Fleischlobby nur Angst, dass Fleischesser fleischlose Alternativen entdecken.

Ich selber esse Fleisch, bin aber kürzlich auf eine vegane "Teewurst" gestossen. Seither esse ich keine Mettwurst mehr 😅
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Quasi Modo
08.12.2025 08:32registriert November 2016
Meine Güte.
Wer zu beschränkt ist, vegetarische oder vegane Produkte von Fleischprodukten zu unterscheiden, sollte nicht berechtigt sein, selbstständig einkaufen zu dürfen oder Bestellungen aufzugeben.
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