International
EU

EU: Wahlen locken mehr Bürger an die Urnen als 2014

epa07601525 Voters view the blue ballot papers for European Parliament election at a polling station in Barcelona, Catalonia, Spain, 26 May 2019. Spain holds locals, regional and European Parliament e ...
Ein Wahllokal in Barcelona.Bild: EPA/EFE

Die Europawahlen locken in vielen Ländern mehr Bürger an die Urnen als beim letzten Mal

26.05.2019, 14:1626.05.2019, 15:17
Mehr «International»

In Ungarn und der Slowakei ist die Beteiligung an der Europawahl am Sonntag in den ersten Stunden höher ausgefallen als bei jeder bisherigen Europawahl in diesen Ländern. Auch in Frankreich und Rumänien lag die Zahl der Wähler nach ersten Angaben oder Schätzungen über jener vor fünf Jahren. In Italien war der Unterschied gering.

In Ungarn hatten um 11 Uhr rund 17.2 Prozent der Wahlberechtigten ihre Stimme abgegeben, wie die Wahlkommission in Budapest mitteilte. Vor fünf Jahren waren es zur gleichen Zeit nur 11.5 Prozent gewesen.

Wahlforschern zufolge dürfte es der Regierungspartei Fidesz von Viktor Orban gelungen sein, in den ländlichen Gebieten mehr Wähler zu mobilisieren als bisher. Ungarn ist seit 2004 EU-Mitglied und nahm im selben Jahr erstmals an einer Europawahl teil.

Schlusslicht Slowakei

In der Slowakei zeichnet sich nach inoffiziellen Schätzungen von Medien und Parteien eine Wahlbeteiligung von 20 Prozent ab. Das wäre die bisher höchste Beteiligung, die es in dem Euro-Land jemals bei einer Europawahl gegeben hat. Vor fünf Jahren gingen nur 13 Prozent der slowakischen Stimmberechtigten zur Wahl. Das war der bisher niedrigste Wert, den überhaupt ein Land bei EU-Wahlen erreichte.

Auch bei allen anderen bisherigen EU-Wahlen, an denen die 2004 der EU beigetretenen Slowaken mitentscheiden durften, waren sie mit 17 (2004) und 19 Prozent (2009) jeweils Schlusslicht aller EU-Länder.

Zuwachs in Frankreich und Rumänien

In Frankreich betrug die Wahlbeteiligung bis Mittag 19.26 Prozent, wie das Innenministerium in Paris mitteilt. Bei den vergangenen beiden Europawahlen lag die Quote zu dieser Tageszeit deutlich darunter: 2014 bei 15.70 Prozent und 2009 bei 14.81 Prozent

Auch in Rumänien lag die Wahlbeteiligung nach einer Zwischenbilanz deutlich über jener vor fünf Jahren. Sechs Stunden nach Öffnung der Wahllokale hatten bis 12 Uhr MESZ 19.75 Prozent der Wähler abgestimmt - 2014 waren es bis zu dieser Uhrzeit nur 12.4 Prozent.

Rumänen aus dem westlichen Ausland standen am Sonntag bei Konsulaten Schlange, um abzustimmen. Der Trend gilt als schlechtes Zeichen für die Parteien der sozialliberalen Regierungskoalition und vor allem für den vorbestraften Parteichef Liviu Dragnea. Es wird erwartet, dass seine Partei ihn stürzt, wenn sie schlecht abschneiden sollte.

Auch aus Zypern und Kroatien wurden leicht bessere Zwischenstände zur Wahlbeteiligung gemeldet als vor fünf Jahren. In der Republik Zypern gingen bis zum Mittag (11 Uhr MESZ) der Wahlkommission in Nikosia zufolge 19 Prozent wählen - das war ein Prozentpunkt mehr als vor fünf Jahren zu dieser Zeit. In Kroatien waren es bis 11.30 Uhr 9.9 Prozent - zwei Prozentpunkte mehr als 2014 zur selben Zeit.

Piano piano in Italia

In Italien stimmten bis 12 Uhr 15.9 Prozent der Wahlberechtigten ab. 2014 war die Beteiligung zu dieser Zeit mit 16 Prozent minimal höher gewesen. Die Wahllokale öffneten um 7 Uhr und schliessen erst um 23 Uhr. Erst danach werden offizielle Ergebnisse erwartet.

In Lettland, wo bereits am Samstag abgestimmt worden war, lag die Beteiligung nach Angaben der Wahlkommission in Riga bei 33.51 Prozent - und damit ebenfalls leicht höher als 2014 (30.24 Prozent).

In Malta - wo die Wahl ebenfalls schon zu Ende ist, stimmten nach Angaben der Wahlkommission 72.6 Prozent der Wähler ab. Das ist etwas weniger als 2014 (74.8 Prozent). (sda/apa/dpa/reuters)

DANKE FÜR DIE ♥
Würdest du gerne watson und unseren Journalismus unterstützen? Mehr erfahren
(Du wirst umgeleitet, um die Zahlung abzuschliessen.)
5 CHF
15 CHF
25 CHF
Anderer
twint icon
Oder unterstütze uns per Banküberweisung.
Das Brexit-Chaos in Cartoons
1 / 17
Das Brexit-Chaos in Cartoons
Theresa May präsentierte im Herbst das von ihr ausgearbeitete Brexit-Abkommen.
Auf Facebook teilenAuf X teilen
Ein chaotischer Brexit hätte für die EU verheerende Folgen
Video: srf
Das könnte dich auch noch interessieren:
3 Kommentare
Weil wir die Kommentar-Debatten weiterhin persönlich moderieren möchten, sehen wir uns gezwungen, die Kommentarfunktion 24 Stunden nach Publikation einer Story zu schliessen. Vielen Dank für dein Verständnis!
3
«Nicht schlecht, sondern furchtbar»: Debakel für Sunak bei Lokalwahlen

Von einem konservativen Kollaps ist bereits die Rede. Die Tory-Partei des britischen Premierministers Rishi Sunak steuert mit einer verheerenden Niederlage bei Kommunalwahlen in England auf das Ende ihrer Regierung zu.

Zur Story