International
EU

Präsidentschaftswahlen Venezuela: EU erkennen Maduros Wahlsieg nicht an

Venezuelan President Nicolas Maduro speaks during a press conference at the Miraflores presidential palace, in Caracas, Venezuela, Friday, Aug. 2, 2024. (AP Photo/Cristian Hernandez)
Nicolás Maduro führt in Venezuela seit 2013 ein sozialistisches Regime.Bild: keystone

EU erkennt Wahlsieg von Maduro in Venezuela nicht an

Die Umfragen im Vorfeld zu den Präsidentschaftswahlen Venezuelas deutete klar darauf hin, dass Oppositionskandidat Edmundo González Urrutia gewinnen wird. Die EU zweifelt deshalb am Sieg von Machthaber Nicolás Maduro.
05.08.2024, 08:2006.08.2024, 11:57
Mehr «International»

Die Europäische Union erkennt das offizielle Ergebnis der Präsidentenwahl in Venezuela ohne eine vollständige Offenlegung der Wahlunterlagen nicht an. Das teilte der Sprecher des EU-Aussenbeauftragten Josep Borrell, Peter Stano, am Sonntagabend mit.

Nach einer von Betrugsvorwürfen begleiteten Wahl am vergangenen Sonntag hatte die linientreue Wahlbehörde CNE den seit 2013 regierenden autoritären Präsidenten Nicolás Maduro zum Wahlsieger erklärt. Allerdings veröffentlichte sie bislang nicht die aufgeschlüsselten Resultate der einzelnen Stimmbezirke. Diese zeigten laut Opposition, dass ihr Kandidat Edmundo González Urrutia mit deutlichem Vorsprung vor Maduro gewonnen habe.

epa11382987 The presidential candidate of the Democratic Unity Platform (PUD), Edmundo Gonzalez Urrutia (R), speaks accompanied by the opposition leader Maria Corina Machado (L) during a campaign even ...
Eigentlich galt Oppositionsführerin Maria Corina Machado (links) als Favoritin. Doch Maduro verweigerte ihr die Kandidatur. An ihre Stelle trat Edmundo Gonzalez Urrutia (rechts).Bild: keystone

Jeder Versuch, die vollständige Veröffentlichung der offiziellen Wahlergebnisse zu verzögern, werde deren Glaubwürdigkeit nur weiter infrage stellen, hiess es in der EU-Mitteilung weiter. Stano äusserte zugleich die Besorgnis der EU über eine wachsende Zahl «willkürlicher Festnahmen» und die anhaltenden Schikanen gegen die Opposition.

Andere Länder anerkennen González

Die USA und ein halbes Dutzend lateinamerikanischer Länder haben Oppositionskandidat González bereits als Sieger anerkannt. Am Sonntag forderten Deutschland und andere europäische Länder die Veröffentlichung der Wahlunterlagen.

«Wir bringen unsere grosse Besorgnis über die Lage in Venezuela nach den Präsidentschaftswahlen vom vergangenen Sonntag zum Ausdruck», hiess es in einer gemeinsamen Erklärung von Deutschland, Frankreich, Italien, Polen, Niederlande, Spanien und Portugal. (sda/dpa)

DANKE FÜR DIE ♥
Würdest du gerne watson und unseren Journalismus unterstützen? Mehr erfahren
(Du wirst umgeleitet, um die Zahlung abzuschliessen.)
5 CHF
15 CHF
25 CHF
Anderer
Oder unterstütze uns per Banküberweisung.
Heftige Proteste gegen die Regierung in Venezuela
1 / 19
Heftige Proteste gegen die Regierung in Venezuela
Bei heftigen Strassenschlachten zwischen der Polizei und Demonstranten sind in der venezolanischen Hauptstadt Caracas Dutzende Menschen verletzt worden.
quelle: ap/ap / ariana cubillos
Auf Facebook teilenAuf X teilen
Venezuela kann seine Bürger nicht mehr vorsorgen
Video: srf
Das könnte dich auch noch interessieren:
28 Kommentare
Weil wir die Kommentar-Debatten weiterhin persönlich moderieren möchten, sehen wir uns gezwungen, die Kommentarfunktion 24 Stunden nach Publikation einer Story zu schliessen. Vielen Dank für dein Verständnis!
28
    US-Polit-Analyst zur Zukunft der USA: «Ich rechne mit dem Schlimmsten»
    Nach sechs Wochen im Amt hat US-Präsident Donald Trump bereits weltweit für Unsicherheit und Chaos gesorgt. Der US-amerikanische Polit-Analyst Robert Benson schätzt ein, welche Strategie Trump verfolgt, was er in vier Jahren hinterlassen wird und welche Rolle Vize J.D. Vance dabei spielt.

    Seit Freitag überschlagen sich die Ereignisse: US-Präsident Donald Trump und der ukrainische Präsident Wolodymyr Selenskyj sind im Streit auseinandergegangen, die USA haben die Militärhilfen für die Ukraine per sofort eingestellt und Zölle auf Produkte aus Kanada, Mexiko und China verhängt. Gleichzeitig hielt Trump am Dienstag praktisch eine Lobesrede auf sich selbst. Ist das Chaos oder Strategie?
    Robert Benson:
    Trump verfolgt seine eigene Ideologie. Er glaubt, dass jedes Land ausschliesslich im eigenen Interesse handeln sollte, ohne Rücksicht auf gemeinsame Werte oder diplomatische Normen. Verhandlungen sind für ihn nicht ein Mittel, um Stabilität in der Welt herzustellen. Er will mit Drohungen, Sanktionen, Zwang und, wenn nötig, Gewalt, Zugeständnisse erzwingen. Das zeigt sich in seiner Zoll-Politik und es zeigt sich in dem Druck, den er jetzt auf die Ukraine ausübt. Trump lässt die USA zu einem unzuverlässigen und unberechenbaren Partner verkommen.

    Zur Story