Die Euro-Finanzminister haben die Sitzung zur Krise in Griechenland abgebrochen. Dies liess der finnische Finanzminister Alexander Stubb via Twitter verlauten. Die Euro-Finanzminister gaben dazu keine offizielle Stellungnahme ab.
End of #Eurogroup session. To be continued tomorrow.
— Alexander Stubb (@alexstubb) 11. Juli 2015
Am Sonntag werden die Finanzminister vor dem Sondergipfel erneut zusammenkommen, um an ihrer Erklärung für die EU-Chefs weiterzuarbeiten. Gemäss dem Sprecher des belgischen Finanzministers Johan Van Overtfeldt geht es um 11 Uhr weiter.
Die Euro-Staats- und Regierungschefs sollen dann gemäss Plan um 16 Uhr tagen. Zwei Stunden später steht ein Treffen aller 28 EU-Chefs auf dem Programm.
Der Druck auf Athen nimmt zu, denn die Finanzminister der Währungsunion fordern zusätzliche Sparmassnahmen und auch Sicherheiten.
Damit könnte sich die schon mehr als prekäre Lage Griechenlands noch weiter verschärfen. Die Finanzminister wollen von Athen vor allem eine Umsetzung der versprochenen Massnahmen. Versprechungen allein seien zu wenig, hatte es bereits im Vorfeld des Eurogruppen-Treffens geheissen.
Dabei sei das griechische Parlament gefordert, Reformen auch tatsächlich zu beschliessen. Dies soll bereits am Montag in Athen passieren, hiess es.
Doch die Eurozone ist mittlerweile nicht mehr so einig wie noch vor einigen Tagen. Deutschland fordert klar härtere Einschnitte seitens Griechenlands. Im Berliner Finanzministerium tauchte auch ein Papier auf, das einen befristeten Austritt Griechenlands aus der Eurozone für fünf Jahre vorsah, ausser Athen richtet einen Garantiefonds von 50 Milliarden Euro ein, hiess es. Dieses Papier sei aber bei der Eurogruppe nicht auf den Tisch gelegt worden.
Schliesslich gibt es auch Widerstand von den Finnen. Denn die an der Regierung beteiligten eurokritischen «Wahren Finnen» lehnen dem Vernehmen nach ein weiteres Hilfspaket ab.
Dem stehen Frankreich, Italien oder Luxemburg gegenüber, die für einen Kompromiss mit Griechenland und deutlich gegen ein Ausscheiden Athens aus der Eurozone sind.
(sda/apa)