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EU: Dengue-Fieber und Malaria kommen wegen Klimawandel nach Europa

EU-Behörde: Dengue-Fieber und Malaria kommen wegen Klimawandel nach Europa

Ohne weitere Massnahmen gegen den Klimawandel werden voraussichtlich mehr Menschen in Europa durch klimabedingte Gesundheitsfolgen erkranken oder sterben – das sagt die EU-Umweltagentur EEA.
09.11.2022, 03:1009.11.2022, 03:10
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Beispiellose Hitzewellen, wie man sie in diesem Jahr gesehen habe, stellten die grösste direkt mit dem Klima zusammenhängende Gesundheitsbedrohung für Europäerinnen und Europäer dar, teilte die EU-Umweltagentur EEA in einem am Mittwoch veröffentlichten Bericht mit. Schon heute verursachten solche Hitzewellen zahlreiche Todes- und Krankheitsfälle.

Diese Zahlen würden ohne weitere Massnahmen, um sich an den Klimawandel anzupassen und ihn einzudämmen, zunehmen, warnte die EEA. Unter anderem mit Aktionsplänen, der Schaffung von grünen und schattigen Plätzen in Städten, einer besseren Gebäudegestaltung sowie angepassten Arbeitszeiten könne man die gefährdetsten Gruppen besser schützen. Es sei an der Zeit, von der Planung zum Handeln zu kommen.

Die in Kopenhagen ansässige EU-Behörde hat sich für den neuen Bericht angeschaut, in welchem Masse der Klimawandel eine Bedrohung für Gesundheit und Wohlbefinden in Europa darstellt. Dabei hat sie einen Fokus auf die Auswirkungen hoher Temperaturen und der klimabedingten Ausbreitung von Infektionskrankheiten gelegt. Krankheiten wie Malaria und Dengue-Fieber werden sich demnach mit zunehmendem Klimawandel voraussichtlich weiter nach Norden ausbreiten und eine höhere Krankheitslast verursachen.

Erst am Montag hatte das Europa-Büro der Weltgesundheitsorganisation WHO mitgeteilt, dass bisher gemeldeten Daten zufolge schätzungsweise mindestens 15'000 Menschen in der Region explizit an der Hitze dieses Jahres gestorben sind, darunter etwa 4500 in Deutschland. Generell habe es in Europa in diesem Sommer eine Zuspitzung von Hitzewellen, Dürren und Waldbränden gegeben, erklärte WHO-Regionaldirektor Hans Kluge – all dies habe gesundheitliche Auswirkungen auf die Bevölkerung gehabt. (sda/dpa)

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