In Vantaa, nördlich der finnischen Hauptstadt Helsinki, sind am Dienstagmorgen in einer Primarschule Schüsse gefallen. Wie die Polizei mitteilt, wurde ein zwölfjähriges Kind getötet. Die Behörden wurden kontaktiert, nachdem auf dem Schulgelände geschossen wurde, hiess es von der finnischen Polizei.
Zwei Gleichaltrige wurden schwer verletzt und sind im Spital. Die Polizei hat einen Tatverdächtigen festgenommen.
Beim mutmasslichen Schützen handelt es sich um einen Zwölfjährigen, der ebenfalls am Tatort zur Schule geht. Laut der Polizei soll er mit einer Pistole bewaffnet gewesen sein, die einem Verwandten gehört. Die Festnahme verlief nach Angaben der Polizei reibungslos – der Junge wurde nach einem kurzen Fluchtversuch gestellt. Der Verdächtige soll bei einer ersten Befragung ein Geständnis abgelegt haben.
Über ein mögliches Motiv ist bislang nichts bekannt. Laut der finnischen Zeitung «Helsingin Sanomat» besuchten der Täter und die Opfer dieselbe Klasse.
Anhaltspunkte dafür, dass der Tatverdächtige einen Anschlag geplant hätte, lagen der Polizei im Vorfeld nicht vor. Weiter wird davon ausgegangen, dass der mutmassliche Täter alleine handelte. Die Ermittlungen sind allerdings noch nicht abgeschlossen.
In der finnischen Politik ist das Entsetzen nach der Tat gross. «Ich bin schockiert ob der Tat in Vantaa», so Präsident Alexander Stubb in einem Post auf X. Weiter sprach er der Familie des Opfers sein Beileid aus. «Alle Schüler und Mitarbeiter der Schule sind in meinen Gedanken», so Stubb.
Auch Innenministerin Mari Rantanen äusserte sich betroffen zum Vorfall. «Der Tag begann auf schockierende Weise», schreibt sie auf X. Premierminister Petteri Orpo schreibt, vor allem das Alter sowohl der Opfer als auch des mutmasslichen Täters mache die Tat «besonders schockierend».
Es ist nicht die erste Schiesserei an einer finnischen Schule. Im Jahr 2007 erschoss ein 18-jähriger Schüler an einer Schule in Jokela bei Helsinki sechs Schüler, zwei Mitarbeiter sowie sich selbst. Nur ein Jahr später erschoss ein 22-jähriger Berufsschüler an einer Schule in der westfinnischen Kleinstadt Kauhajoki zehn Menschen und sich selbst.
In der Folge wurden im skandinavischen Land die Waffengesetze verschärft. Seit 2010 müssen sämtliche Bewerber für einen Waffenschein eine Eignungsprüfung ablegen, zudem wurde die Altersgrenze von 18 auf 20 Jahre angehoben.
(dab/rbu/sda/dpa/t-online)