Die Frühsommer-Meningoenzephalitis (FSME), deren Übertragung bislang nur über Zeckenstiche bekannt war, wurde zum ersten Mal durch Rohmilch weitergegeben. Das berichtet RTS am Mittwoch.
Bekannt sind nun aber weitere FSME-Übertragungen aus dem Jahr 2020 aus Frankreich. Mehrere Personen haben damals Rohmilchkäse aus einer ansässigen Ziegen- und Kuhhaltung bei Oyonnax in der Region Auvergne-Rhône-Alpes verzehrt. Die Tiere, von deren Milch der Käse stammte, waren jedoch infiziert. Die französische Gesundheitsbehörde geht deswegen von einem erhöhten Risiko aus, schreibt der Tages-Anzeiger.
Auch das Verbreitungsgebiet habe sich ausgeweitet, denn auch Fälle ausserhalb des Hotspots Elsass wurden dokumentiert.
Gemäss der Meldung des Bundesamts für Gesundheit (BAG) vom Januar breitet sich das Virus in ganz Europa aus. Grund dafür ist auch der Klimawandel, denn damit erhalten Zecken zunehmend besseren Lebensbedingungen. Die Schweiz exklusive dem Kanton Tessin wird als FSME-Risikogebiet ausgerufen.
Personen in Risikogebieten sollen sich laut dem BAG gegen Zecken impfen lassen. Es gelten zudem die geläufigen Schutzmassnahmen wie abgeschlossene Kleidung und das Meiden von Büschen.
Nach der Infizierung durch einen Zeckenstich können die ersten grippeartigen Symptome nach 7 bis 14 Tagen kommen. Bei der Mehrheit der Betroffenen gibt es jedoch keine Hinweise auf eine Erkrankung. Bei 5 bis 15 Prozent der Infizierten wird das zentrale Nervensystem betroffen, mit Symptomen wie Kopfschmerzen, Photophobie, Schwindel, Konzentrations- und Gehstörungen. Diese Symptome können einige Wochen oder sogar Monate andauern.
Teilweise können Lähmungen der Arme, Beine oder Gesichtsnerven auftreten und zu bleibenden Behinderungen führen. Bei etwa einem Prozent der Betroffenen mit neurologischen Symptomen führt die Krankheit zum Tod. Die Erkrankung selbst kann nicht geheilt werden, es können lediglich Symptome behandelt werden, schreibt das BAG.
(kek)