International
Frankreich

Carla Bruni zu Libyen-Affäre von Ex-Präsident Sarkozy verhört

Carla Bruni zu Libyen-Affäre von Ex-Präsident Sarkozy verhört

02.05.2024, 15:2502.05.2024, 15:25
Mehr «International»
epa10835298 Italian-French singer Carla Bruni arrives at the Lido Beach for the Venice International Film Festival, in Venice, Italy, 02 September 2023. The 80th edition of the Venice Film Festival ru ...
Carla Bruni 2023 am Filmfestival in Venedig.Bild: keystone

In der Affäre um angebliche Wahlkampfgelder aus Libyen für Frankreichs Ex-Präsidenten Nicolas Sarkozy ist dessen Ehefrau Carla Bruni vernommen worden. Im Rahmen von Vorermittlungen sei die Sängerin am Donnerstag zu einer möglichen Zeugenbeeinflussung befragt worden, bestätigte die Pariser Finanzstaatsanwaltschaft der Deutschen Presse-Agentur.

Im jetzigen Verfahrensschritt wird eine mögliche Beteiligung Brunis geprüft, ohne dass sie damit als Beschuldigte gilt. Vor einem knappen Jahr war die 56-Jährige bereits als Zeugin befragt worden.

Die Libyen-Affäre dreht sich um Hinweise, wonach für Sarkozys Präsidentschaftswahlkampf 2007 illegal Geld vom Regime des damaligen libyschen Machthabers Muammar al-Gaddafi gekommen sein soll. Der französisch-libanesische Geschäftsmann Ziad Takieddine hatte 2016 gesagt, er habe Ende 2006 oder Anfang 2007 mehrere - vom libyschen Regime vorbereitete - Koffer mit Millionen Euro ins Pariser Innenministerium gebracht, das damals von Sarkozy geführt wurde. Er galt zunächst als Hauptbelastungszeuge. In einem Interview sagte er später jedoch, dass Sarkozy kein libysches Geld für den Wahlkampf erhalten habe. Wiederum später sagte Takieddine, die Aussage sei verfälscht worden.

Hauptbelastungszeuge bestochen?

Vor diesem Hintergrund hatte die französische Justiz 2021 ein weiteres Ermittlungsverfahren zur Libyen-Affäre eingeleitet, das klären soll, ob der Hauptbelastungszeuge bestochen worden ist, damit er seine Aussage ändert. Die Justiz vermutet, dass Takieddine aus dem Umfeld des Ex-Präsidenten dazu Geld angeboten worden ist. Brunis Rolle könnte nach Vermutung der Justiz gewesen sein, die Beteiligten miteinander in Kontakt zu bringen.

Der konservative Politiker Sarkozy, der von 2007 bis 2012 französischer Präsident war, liefert sich wegen verschiedener Vorwürfe bereits seit Jahren einen Kampf mit der Justiz. (sda/dpa/lyn)

DANKE FÜR DIE ♥
Würdest du gerne watson und unseren Journalismus unterstützen? Mehr erfahren
(Du wirst umgeleitet, um die Zahlung abzuschliessen.)
5 CHF
15 CHF
25 CHF
Anderer
Oder unterstütze uns per Banküberweisung.
Das könnte dich auch noch interessieren:
1 Kommentar
Weil wir die Kommentar-Debatten weiterhin persönlich moderieren möchten, sehen wir uns gezwungen, die Kommentarfunktion 24 Stunden nach Publikation einer Story zu schliessen. Vielen Dank für dein Verständnis!
1
    Mit dieser Nachricht will die Swiss USA-Reisende beruhigen
    Immer wieder kursieren Berichte, dass auch Schweizer Staatsbürgerinnen und Staatsbürger an der Grenze abgewiesen wurden, als sie in die USA einreisen wollten. Die Fluggesellschaft Swiss versucht nun zu beruhigen.

    Durchsuchte Handy-Chatverläufe, Mails und Social-Media-Posts: Seit den verschärften Einreisebestimmungen unter US-Präsident Donald Trump häufen sich weltweit Berichte über Touristen, die an der Grenze zur USA abgewiesen wurden. Auch eine Schweizerin durfte kürzlich nicht einreisen, wie das Schweizer Aussendepartement (EDA) im Mai gegenüber «Blick» bestätigt hatte. Dies, obwohl die Frau gültige Papiere hatte. Das EDA legte daraufhin Beschwerde ein.

    Zur Story