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Frankreich

Ausgangssperre für Jugendliche nach Drogengewalt in Nîmes

Drogengewalt in Nîmes eskaliert – Ausgangssperre für Jugendliche eingeführt

21.07.2025, 18:1021.07.2025, 18:10
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epa12184903 French police officers stand guard during a visit by the French interior minister at the Gare du Nord railway station, as part of a two-day operation for checks in stations, trains and bus ...
Wegen der Drogen-Szene hat die Polizei in Nîmes zusätzliche Kräfte aufbieten müssen.Bild: keystone

Angesichts ausufernder Drogengewalt mit Toten und Verletzten führt die südfranzösische Grossstadt Nîmes von diesem Abend an ein Ausgangsverbot für Jugendliche ein. In sechs von Drogenhandel und Gewalt erschütterten Stadtvierteln dürften Jugendliche unter 16 Jahren zwischen 21.00 Uhr abends und 6.00 Uhr morgens nicht mehr allein auf die Strasse gehen, kündigte die Stadt an. Die Polizei mobilisiert ausserdem zusätzliche Kräfte.

«Seit einigen Tagen ist die Situation aufgrund der bewaffneten Aktionen der Narco-Terroristen unhaltbar geworden, wodurch ein Klima der Angst und des Terrors entstanden ist», sagte der Bürgermeister von Nîmes, Jean-Paul Fournier. Die Ausgangssperre solle «Minderjährige schützen, die nichts mit dem Drogenhandel zu tun haben, aber auch diejenigen, die von den Drogenhändlern benutzt werden und manchmal erst 12 oder 13 Jahre alt sind», meinte der städtische Beigeordnete für Sicherheit, Richard Schieven.

In den vergangenen Wochen hatten sich Abrechnungen rivalisierender Drogenbanden in Nîmes gehäuft, wobei Vermummte mit Kalaschnikows auf den Strassen das Feuer eröffneten. Am 27. Juni wurden dabei sechs junge Leute im Alter von 15 bis 20 Jahren verletzt. Am 10. Juli wurden ein 53-Jähriger erschossen und ein weiterer Mann angeschossen.

Handlanger erschossen und verbrannt

Wohl als Warnung an verfeindete Banden war die in den sozialen Medien zur Schau gestellte Tötung eines 19 Jahre alten Handlangers der Dealer gedacht, der am vergangenen Dienstag halb verbrannt in den Weinbergen entdeckt wurde. Videos zeigten, wie ein Mensch auf den erst noch lebenden Gefesselten schiesst, ehe dieser in Brand gesetzt wird. Die Tat hänge wohl mit kriminellen Vorfällen der vergangenen Wochen zusammen, die mit einer extrem gewalttätigen Rivalität zwischen lokalen kriminellen Gruppen zu tun habe, sagte Staatsanwältin Cécile Gensac. (sda/dpa)

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18 Kommentare
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Die beliebtesten Kommentare
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Granola_Agricola
21.07.2025 20:31registriert Februar 2022
Sind die Toten und Verletzten alle aus dem Drogenmilieu oder einfach Opfer von Querschlägern? Falls ersteres, hält sich mein Mitleid in Grenzen…
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neoliberaler Raubtierkapitalist
21.07.2025 21:41registriert Februar 2018
Besser würde man die fehlbaren Familien ausweisen, statt sich vom Terror dominieren zu lassen und alle Jugendlichen kollektiv zu bestrafen.
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