«Der eiskalte Engel» war die Rolle seines Lebens. Als skrupelloser Killer hat der französische Schauspieler Kritiker und Publikum begeistert. Nun ist die Filmlegende im Alter von 88 Jahren am Sonntag gestorben, wie die französische Nachrichtenagentur AFP mit Bezug auf seine drei Kinder mitteilte.
«Alain Fabien, Anouchka, Anthony sowie (sein Hund) Loubo sind zutiefst betrübt, den Tod ihres Vaters bekannt zu geben», teilten sie in der gemeinsamen Pressemitteilung mit. Er sei friedlich in seinem Haus in Douchy, umgeben von seinen drei Kindern und seiner Familie gestorben.
Frankreichs Präsident Emmanuel Macron würdigte den Schauspieler in einem X-Beitrag als nationale Grösse: «Melancholisch, beliebt, geheimnisvoll, er war mehr als ein Star: ein französisches Kulturdenkmal» Frankreichs Ex-Kulturminister Jack Lang ehrte ihn im Radiosender «France Info» als «Fürst des Kinos».
Monsieur Klein ou Rocco, le Guépard ou le Samouraï, Alain Delon a incarné des rôles légendaires, et fait rêver le monde. Prêtant son visage inoubliable pour bouleverser nos vies.
— Emmanuel Macron (@EmmanuelMacron) August 18, 2024
Mélancolique, populaire, secret, il était plus qu’une star : un monument français. pic.twitter.com/1JTqPfVo5n
Regisseur Volker Schlöndorff, mit dem Delon «Eine Liebe von Swann» aus dem Jahr 1984 drehte, behält die «charismatische Präsenz» des Schauspielers in Erinnerung, sagte er der Deutschen Presse-Agentur. Delon sei in der Jugend ein unglaublich schöner Mann, aber später auch ein «sehr sehr zwiespältiger» und unvergesslicher Mensch gewesen. In Schlöndorffs Film aus dem Jahr 1984 verkörperte Delon einen homosexuellen Baron.
Die italienische Schauspielerin Claudia Cardinale, an deren Seite Delon in «Der Leopard» auftrat, reagierte in der italienischen Presse emotional auf seinen Tod: Die Trauer sei zu gross. Sie schliesse sich dem Schmerz seiner Kinder, seiner Liebsten, seiner Fans an, sagte die 86-Jährige. Der Tanz sei nun zu Ende. Tancredi sei aufgestiegen, um mit den Sternen zu tanzen. In dem Film von Luchino Visconti über den Niedergang der italienischen Aristokratie spielt Delon einen verarmten jungen Mann mit dem Namen Tancredi.
In mehr als einem halben Jahrhundert hatte der Beau über 80 Filme gedreht, darunter Meisterwerke wie «Nur die Sonne war Zeuge», «Borsalino» und «Der Panther». Zum Mythos wurde der am 8. November in der Nähe von Paris geborene Darsteller mit «Der eiskalte Engel» unter der Regie von Jean-Pierre Melville. Mit dem Kriminalthriller aus dem Jahr 1967 legte Delon den Grundstein seines Images als Profikiller und gefühlsloser Schönling, der jeden verführt und niemanden liebt.
Seine letzten Jahre verbrachte er auf seinem 1971 erworbenen Anwesen La Brûlerie in Douchy in Zentralfrankreich. 2019 wurde er beim Festival in Cannes mit der Goldenen Palme für sein Lebenswerk geehrt. (rst/con/sda/dpa)
Und für diese danke ich ihm an dieser Stelle noch einmal.